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Alexandra von Quadt ist good at finding a way.

Inmitten der Pandemie wagte Alexandra von Quadt den Schritt zur Gründung ihrer "Feierabend Company" und brachte das erste CBD-Getränk Deutschlands auf den Markt. Als erfahrene Unternehmerin, die bereits mehrere Unternehmen gegründet hat, teilt sie in unserem Gespräch offen und ehrlich ihre Erkenntnisse und Erfahrungen. In unserem Interview erfährst du, wie sie Herausforderungen meistert und Innovationen vorantreibt.

Alexandra von Quadt

Hallo Alexandra, schön, dass du dir Zeit nimmst, mit uns zu sprechen!
Du hast ja eine faszinierende Entwicklung hingelegt, hast mehrere Unternehmen gegründet und scheinst generell sehr umtriebig! 😉 Erzähl doch mal ein bisschen, wie es dazu kam und was dich daran gereizt hat!

Hello Patrik, danke für die Einladung, dieses Gespräch mit dir zu führen.
Umtriebig trifft es ganz gut.
Das liegt daran, dass ich wahnsinnig neugierig bin, einen Riesen Spaß daran, neue Dinge zu lernen und dabei eine ziemlich geringe Risiko-Angst habe. Und da ist es auf bayrisch Wurscht, ob es darum geht, ein relaxing Getränk mit Cannabis auf den Markt zu bringen, mit dem Ocean Cleanup Projekt über den Pazifik zu segeln, meine Rolle als unverheiratete, kinderlose Frau zu definieren, oder darum, wie ich mit meiner Solutions Beratung meine Kunden helfe, ihre Zielgruppen besser verstehen und ansprechen können. Ich lasse mich sehr einfach für fast alles begeistern, mein Hirn braucht ständig Input und es macht mich glücklich, komplexe Themen zu entschlüsseln und neue Wege zu gehen.

Das klingt sehr spannend und voller Leben! Vor deiner Tätigkeit warst du ja selber in diversen Unternehmen angestellt. Was ist für dich der größte Unterschied zwischen dem angestellt sein und dem Unternehmer:innen-tum? Braucht es dafür besondere Skills, oder kommt es vor allem auf das Thema an, deiner Meinung nach? Ob man dafür brennt?

Meine Erfahrungen mit regulärem Angestellten-Dasein ist sehr begrenzt. Ich war nur 2 mal 6 Monate lang angestellt und bin beide Male daran gescheitert, dass es bei der Umsetzung von Projekten und Ideen im Konzernumfeld oft nicht um die Sache an sich ging, sondern um Politik und Befindlichkeiten einzelner Akteure. Das ist nicht meins, das kann ich einfach nicht, das ist in meinen Augen vergeudete Zeit. Ich arbeite zu gern mit Menschen zusammen, die wirklich etwas verändern und weiterbringen wollen.

Denkst du, dass die “Female Leader” die besseren sind? Wenn ja, warum?

Aus Erfahrung am eigenen Leib kann ich hier wenig beitragen, da ich selbst nie eine Frau als Boss hatte. Wenn ich aber über die Zukunft meiner beiden Firmen nachdenke, denke ich eher an Kooperationen mit Frauen. Und zwar aus einem einfachen Grund: ich bin über 40, habe einiges erlebt und gesehen und erwarte mir eine empathische, respektvolle, entspannte Zusammenarbeit auf Augenhöhe – eine, in der Ego und Macht so gut wie keine Rolle spielen. Generell gilt für mich folgendes: Ich bevorzuge die Zusammenarbeit mit Menschen, die ich interessant finde. Die Grundlage für eine Kooperation ist die gegenseitige Attraktivität. Wir arbeiten zusammen, weil wir einander schätzen, nicht weil uns eine Hierarchie oder irgendwelche nicht das Business und unseren Lebensstil betreffenden Agenden dazu zwingen. Das bedeutet, dass jeder von uns sich bemüht, ein wertvoller Arbeitspartner für die anderen zu sein.

„Um ein Unternehmen auf die Beine zu stellen, muss man vor allem Bock drauf haben, eine gute Idee haben, seine Vision verfolgen wollen.“

Das finde ich ein super Credo. Schauen wir uns deine Unternemen mal an! Kannst du mal kurz erläutern, was deine Vision mit FIRA Soda ist? Und wie läuft das?

Meine Vision mit FIRA ist es, unser aller Feierabend zu verbessern, indem die FIRA Soda GmbH „Gegenmittel für eine gestresste Welt“ liefert. Bis jetzt haben wir das mit CBD-haltigen Getränken versucht. Während einer Pandemie ohne Investoren-Gelder, eine nagelneue Produkt-Kategorie – Relaxing Beverages – in der legalen Grauzone hochzuziehen, war ein äußerst ehrgeiziges, aber auch schier unmögliches Unterfangen. Nachdem wir gerade letzte Woche der Justiz von der Schippe gesprungen sind, bin ich derzeit dabei, das Ganze neu auszurichten. Das Tolle ist, die Zeit und die Needs der Verbraucher arbeiten für FIRA (übrigens das altdeutsche Wort für Feierabend) – das Thema Stress-Relief und funktionale Wellbeing-Produkte sind weltweit auf dem Vormarsch.

Stark! All in – und gewonnen 😉 Wie ist es eigentlich ein Unternehmen von Grund auf aufzubauen? War es schwieriger oder leichter als gedacht?

Ich habe 2007 meine erste GmbH gegründet – VEEQU war so etwas wie Etsy, eine Plattform für Designer von Accessoires. Eine super Idee, die in der Umsetzung scheiterte. Ich habe Kunst studiert und keine Ahnung von Wirtschaft gehabt. 2015 co-foundete ich die From A GmbH und die Plattform fromaustria.com, deren Anteile ich 2015 verkauft habe. In Berlin wurde 2019 die Se Han GmbH, eine Solution Agency, geboren und 2020 kam die spannende The Feierabend Company mit Fira Soda dazu. Ich habe also ganz offensichtlich Freude daran, zu gründen. Ich denke, um ein Unternehmen auf die Beine zu stellen, muss man vor allem Bock drauf haben, eine gute Idee haben, seine Vision verfolgen wollen. Einfach ist es nicht, auch, wenn man wie ich impulsiv ist und nach dem Leitsatz „we’ll deal with it when we get there“ lebt. Was mir persönlich schwerfällt, ist mir einzugestehen, dass etwas nicht so gut läuft – sei es das Business oder ich selbst. Und zwar nicht, weil ich selbst damit ein Problem damit habe, sondern weil ich mich ganz einfach dafür schäme. Und dann muss man in so einer Scham-Situation auch noch um Hilfe fragen – fürchterlich schwierig. Aber ich lerne dazu und ein paar richtig harte Zeiten haben mir gezeigt, dass Partnerschaften mit fähigen Menschen für mich der Way to Go sind.

Find ich ne gute Ausrichtung. Hast du in deiner Zeit, während der Gründung, auch vor Schwierigkeiten gestanden, mit denen du nicht gerechnet hast? Wenn ja, wie bist du damit umgegangen?

Ich habe 2 Wochen vor Corona im Februar 2020 die Fira Soda GmbH gegründet und das mit einem Partner, der mich bereits nach ein paar Monaten sitzen ließ. Das war hart in dem Zusammenhang: das für mich erste Lebensmittel mit Haltbarkeitsdatum und zahlreichen neuen Regeln zu entwickeln, kaum finanzielle Sicherheit, mitten in einer Zeit, in der kein Stein mehr auf dem anderen stand. Dazu kamen regulatorische Themen, da ich etwas gestartet habe, was in einer legalen Grauzone lag. Rückblickend gesehen habe ich selten in einer so kurzen Zeit so viel über mich selbst gelernt, über Lebensmittel, First Mover-Dasein, Durchhaltevermögen und Ehrlichkeit zu mir selbst. Die Gewissheit, dass ich meine Beratungs-Aktivitäten im Innovations-Bereich sofort wieder aufnehmen konnte, hat mich in schwierigen Momenten über Wasser gehalten.

„Dinge zu starten, etwas zu bewegen, Neues auszuprobieren, erfüllt mich mit großer Zufriedenheit.“

Wie habt ihr euch in der Welt der bereits unzähligen Getränke etabliert? Was macht euch interessanter als die anderen?

Wir sind noch nicht da, wo wir sein könnten, vor allem wegen der schleppenden Legalisierung von Cannabis. Das hatte ich anders eingeschätzt. Es gilt jetzt für mich, andere, entspannende Zutaten in FIRA zu mischen und das Business-Modell sogar etwas zu pivoten. Feierabend ist ein Thema mit sehr viel Inhalt und voller Möglichkeiten. Ich will hier noch nicht zu viel verraten, aber wir machen gerade eine Pause, um uns neu aufzustellen. Ich spreche mit Partnern, die sich mit Lebensmitteln gut auskennen und mir im Bereich Produktion, Vertrieb und Eintritt in den LEH helfen können.

Zu dir persönlich: Wie hast du dein Selbstbewusstsein als Unternehmerin gefunden?

Ich bin ein kreativer Mensch und spüre eine bestimmte Dringlichkeit, so viel wie möglich zu (er)leben. Dinge zu starten, etwas zu bewegen, Neues auszuprobieren und Ideen zu verwirklichen, sie zum Laufen zu bringen, erfüllt mich mit großer Zufriedenheit. Das ist bei mir in allen Lebensbereichen so. Ich glaube nicht an ein Leben nach dem Tod und will mir, wenn es so weit ist, sagen können, dass ich alles, was ich wollte, zumindest versucht, mein Talent genutzt habe und mich nicht von Angst vor Niederlagen bremsen ließ.

Welchen Tipp möchtest du allen mit auf den Weg geben, die auch davor sind ein Unternehmen zu gründen? Was sind die Fehler, die man TUNLICHST vermeiden sollte? Oder gerade machen muss? 😉 (Weil man ja nur so lernt.)

Überlege, welche Qualitäten du hast – bist du eher der Innenminister fürs “Kleingedruckte” oder der Außenminister fürs “Grobe”? Suche dir Partner, oder “Telefon Joker”, die bestimmte Dinge viel besser können, als du. Finde heraus, was dein Kunde will. Vertrete deine Dienstleistung oder dein Produkt zu 100 %, sowohl vor Partnern als auch Kunden. Sei ehrlich, vor allem, wenn es nicht so gut läuft. Recherchiere, sei offen, schau genau hin, frage nach.

Super Schlusswort. Vielen Dank für deine Zeit und deine Insights!

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