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Good At Kolumne: Fedja Burmeister

Fedja Burmeister kennt die Branche von innen: Früher Geschäftsführer bei Jung von Matt, heute Founder von The ODD. In seiner aktuellen Kolumne im Horizont geht’s um den Zustand des österreichischen Kreativstandorts – und warum es nicht reicht, gute Ideen hier zu denken, wenn sie am Ende woanders gemacht werden. Ein Appell für mehr Verantwortung, lokale Produktion und zukunftsfähige Strukturen.
„Wertvolle Projekte, die hierzulande gedacht und initiiert werden, werden allzu oft im Ausland realisiert.“

Gedacht in Österreich.
Gemacht im Ausland.

Der österreichische Medien- und Kommunikationsstandort hat schon bessere Zeiten erlebt. Die derzeit angespannte wirtschaftliche Lage belastet viele Unternehmen – und auch unsere Branche bildet da keine Ausnahme. Die Unsicherheit ist groß, Budgets sind knapp, und viele Kreative, Agenturen und Produktionsfirmen stehen vor gewaltigen Herausforderungen.

Doch nicht alle Probleme lassen sich allein auf die wirtschaftliche Gesamtsituation schieben. Vieles ist auch hausgemacht.
Ein zentrales Problem dabei: Wertvolle Projekte, die hierzulande gedacht und initiiert werden, werden allzu oft im Ausland realisiert. Das führt nicht nur zu einem finanziellen Abfluss, sondern langfristig auch zu einem Verlust von Wissen, Erfahrung und Kompetenz – ein schleichender Know-how-Abbau, der den Standort nachhaltig schwächt.

 

Natürlich ist es reizvoll, mit Filmproduktionen aus London, 3D-Artists aus Berlin oder Musiker:innen aus Los Angeles zusammenzuarbeiten. Und zweifellos gibt es in Einzelfällen Talente, die in Österreich schwer oder gar nicht zu finden sind – insbesondere für ganz spezielle Anforderungen oder Feinheiten. 
Aber seien wir mal ehrlich: Das ist die Ausnahme, nicht die Regel. Viel zu oft spielen persönliche Präferenzen oder Eitelkeiten eine größere Rolle bei der Partnerwahl.

Was wir brauchen, ist ein bewusstes Umdenken.
Mehr denn je sollten wir Projekte im eigenen Land realisieren. Denn nur so schaffen wir Perspektiven für junge Talente. Nur so ermöglichen wir es Produktionsfirmen, zu bestehen, sich weiterzuentwickeln und zu investieren. Nur so stärken wir den gesamten Standort – wirtschaftlich, kreativ und kulturell.

Letztlich profitieren wir alle davon: Auftraggeber:innen, Kreativschaffende, Unternehmen – und nicht zuletzt das Publikum, dem wir zeigen können, was hier in Österreich alles möglich ist.

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