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Good at Kolumne: Katharina Maun

Katharina Maun, Gründerin und Creative der Agentur DODO, zieht in ihrer Kolumne ein persönliches Resümee: Von ihrer Entscheidung, den Schritt aus dem Angestelltenverhältnis in die Selbstständigkeit zu wagen, bis hin zur Geschäftsführerin ihrer eigenen Agentur. Welche Gedanken sie dabei begleitet haben und welche Learnings sie auf ihrem Weg gesammelt hat, erfährst du hier.
„Kreativität und FĂĽhrung schlieĂźen sich fĂĽr mich nicht aus – sie ergänzen sich und bilden meine ganz eigene Kraft.“

Doppelrolle vorwärts.

Im Rückblick drehte sich mein Arbeitsalltag zu früher voll Leichtigkeit zu 100 % um die besten Ideen. Brainstormings dauerten bis spät in die Nacht, Ideen sprudelten und das größte Problem bestand darin, die nächste Kampagne noch genialer zu machen.
Ok, ok … zugegeben, das ist ein wenig verklärt. Mit der Zeit heilen auch die Wunden (Verzweiflung am weißen Blatt Papier, Zweifel an mir selbst, Zurückweisung von Ideen durch die GFs etc. etc. … iykyk) Aber ich habe es geliebt Vollblutkreative sein.

Doch dann kam 2020 DODO – meine eigene Agentur – so plötzlich und unverhofft wie Corona zu der Zeit, aber mit der riesen Vorfreude, keinen Vorgesetzten mehr zu haben. Plötzlich war ich nicht mehr nur die kreative Seele, sondern auch für Teams, Prozesse und – ja, auch für das Zahlenwerk eines Unternehmens verantwortlich. Das Abenteuer ist großartig, und ich liebe die Herausforderungen. Aber da ist auch diese kleine Trauer um das pure Kreativleben, das ich zurücklassen musste.

Mein neues Selbstverständnis: Freigeistin & Verantwortliche
Als Kreative in einer oft männlich geprägten Branche habe ich mir lange ein Standing erarbeitet – das Standing, das auch mal „die Verrückte“ hieß. Ich lebte für die kreativen Höhenflüge, für Ideen, die Köpfe verdrehten und Herzen berührten. Nun aber stehe ich plötzlich im Fokus als „Macherin“ und „Lenkerin“. Auf einmal geht es um Unternehmensziele, um Teamstrukturen und um das große Ganze. Und ja, es ist eine Herausforderung, diese neue Rolle anzunehmen. Ich will meine kreative Ader bewahren, die Lust am Gestalten – und zugleich beweisen, dass ich auch in der Chefrolle effizient und stark führen kann, ohne dabei meine Leidenschaft für Kreativität aufzugeben.

Willkommen in meinem Leben – zwischen Kampagne und Kalkulation.
Vorher konnte ich mich voll auf Ideen und Inspiration konzentrieren, doch jetzt jongliere ich nicht nur Kampagnen, sondern auch die strategischen Interessen der Kunden, die von mir eine Führung auf Augenhöhe erwarten. Kunden wollen nicht mehr nur die beste Kampagne, sondern eine Beraterin, die mit strategischem Weitblick führt. Mein Ziel ist es, diesen Anforderungen gerecht zu werden, ohne dabei meine Authentizität zu verlieren – und ohne das kreative Feuer in mir zu ersticken.

 

Der Spagat zwischen Struktur und Freigeist: Meine Balance als Chefin
Als Geschäftsführerin stehe ich oft unter dem Druck, einerseits klare Strukturen zu schaffen und andererseits empathisch und inspirierend zu bleiben. Die Herausforderung ist, die Balance zu halten: Ich möchte Freiraum für kreative Ideen schaffen, aber auch den geschäftlichen Rahmen bewahren. Dabei habe ich gelernt, dass Struktur und Kreativität keine Gegensätze sind, sondern sich wunderbar ergänzen. Meine Aufgabe ist es, diesen Spagat zu meistern – und jetzt, 5 Jahre später muss ich sagen: es gelingt mir jeden Tag besser.

Die Wehmut: Ein leiser Abschied vom freien Leben als Kreative
Ja, manchmal packt mich die Wehmut. Die Tage, an denen ich stundenlang Ideen spinnen konnte, ohne an Budgetrahmen oder den strategischen Plan zu denken, fehlen mir manchmal. Der Schritt zur Geschäftsführerin ist auch ein kleiner Abschied von der Leichtigkeit des kreativen Lebensstils, der mich so lange geprägt hat. Aber es ist ein Abschied mit einem Lächeln – denn ich weiß, dass ich die Möglichkeit habe, als Führungskraft meinen kreativen Kern zu bewahren und ihn in neuen, vielleicht sogar größeren Dimensionen zu entfalten.

Mein Fazit: Eine inspirierende Doppelrolle als kreative Chefin
Ich bin als kreative Frau nicht nur Geschäftsführerin, sondern eine Führungskraft, die für Veränderung steht. Kreativität und Führung schließen sich für mich nicht aus – sie ergänzen sich und bilden meine ganz eigene Kraft, die DODO prägt und mich täglich challenged, wie man ein Unternehmen kreativ leitet.

Und ja, manchmal weine ich meinem Leben als Kreative ein kleines Tränchen nach. Ganz heimlich.

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