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Good At Kolumen: Samia Azzedine

„HomogenitĂ€t ist ein großes Problem für Unternehmen. Sie hemmt KreativitĂ€t und Innovationskraft.“

Die Feminisierung der Kreativwirtschaft.

Bis vor Kurzem war mir ein Thema, das in der Kreativwirtschaft brodelt, nicht so bewusst: die Feminisierung dieser Branche und die möglichen Konsequenzen. Bei einer Podiumsdiskussion, initiiert von Kira Schinko und Letitia Lehner, sind wir in eine hitzige Debatte über die Auswirkungen der zunehmenden PrĂ€senz von Frauen in der Kreativwirtschaft eingetaucht – und die Erkenntnisse sind beunruhigend.

Schauen wir uns die Kreativbranche an, die gerne den Anschein erweckt, jung, innovativ, emanzipiert und weltoffen zu sein. Eine Branche, die stolz Empowerment und Gleichstellung predigt, wÀhrend Umfragen (CCA, designaustria) belegen, dass Frauen im Durchschnitt 16 % weniger verdienen als ihre mÀnnlichen Kollegen. Die Diskrepanz bei den GehÀltern ist offensichtlich und frustrierend.

Die ungleiche Bezahlung spiegelt sich auch in den Aufstiegschancen und der geringen Anzahl von Frauen in führenden Positionen wider. Wenn ich Sie frage, wie viele Agentur-GeschĂ€ftsführerinnen und Kreativdirektorinnen Ihnen spontan einfallen, ist die Antwort wahrscheinlich ernüchternd, oder?

Erstaunlicherweise gibt es immer mehr Frauen, die kreative StudiengĂ€nge absolvieren und in der Kreativbranche arbeiten. Die berechtigte Frage, die uns Kira gestellt hat, lautet: „Hat die steigende Anzahl von Frauen in der Kreativbranche negative Auswirkungen auf UmsĂ€tze und GehĂ€lter?“ Diese Bedenken sind mehr als berechtigt und dürfen nicht ignoriert werden.

Bedeutet die gesteigerte weibliche PrĂ€senz in unserer Branche einen Rückgang der DurchschnittsgehĂ€lter und eine Erosion der WertschĂ€tzung für kreative Arbeit? Wenn das passiert, verlieren wir nicht nur Talente, sondern auch die Vielfalt der Perspektiven, die die Kreativbranche so dringend benötigt.

 

Droht die Arbeit in der Kreativwirtschaft durch die Feminisierung an Ansehen zu verlieren und am Ende als weiterer „Frauenberuf“ abgestempelt zu werden? Dies würde nicht nur Frauen, sondern auch der gesamten Branche schaden.

Es ist an der Zeit, dass Agenturen und der Staat Verantwortung übernehmen, anstatt tĂ€glich über FachkrĂ€ftemangel zu beklagen und gleichzeitig so viel ungenutztes Potenzial liegenzulassen. Gezielte Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit und vollstĂ€ndiger Nutzung weiblicher Expertise sind dringend erforderlich.

Die Tatsache der Feminisierung und ihrer negativen Folgen ist keine hypothetische Annahme, sondern eine RealitÀt in vielen Branchen (ElementarpÀdagogik, Pflege, 
). Es ist Zeit, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um diese Entwicklungen in unserer Branche zu verhindern.

Schon 2011, vor über zehn Jahren, wies der Internationale WĂ€hrungsfonds (IWF) auf einen Mangel an DiversitĂ€t hin und betonte, wie dies zur UnfĂ€higkeit geführt hatte, die Finanzkrise von 2008 vorherzusehen. Dieses Beispiel sollte uns zum Nachdenken anregen.

HomogenitĂ€t ist ein großes Problem für Unternehmen. Sie hemmt KreativitĂ€t und Innovationskraft. Wenn wir in der Kreativwirtschaft weiterhin auf dem Weg der Ungleichheit und HomogenitĂ€t verharren, gefĂ€hrden wir unsere eigene Zukunft. Es ist zwingend erforderlich, diese drĂ€ngenden Fragen anzugehen und die notwendigen VerĂ€nderungen in unserer Branche einzuleiten. Nur so können wir die Vielfalt kreativer Talente nutzen und die Kreativwirtschaft in eine bessere Zukunft führen.

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