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How to:
Portfolio

Eines der schwierigsten Dinge für Kreative: Das eigene Portfolio. Egal ob man gerade anfängt oder schon lange dabei ist. Die ständigen Begleiter in diesem Prozess sind diese drei Herausforderungen: wie fängt man, was kommt rein und wann hört man auf. Denn fertig ist das eigene Portfolio nie und perfekt sowieso niemals. Nach jahrelangem Screenen von Mappen, Arbeitsproben und Webseiten möchten wir einige Insights mit euch teilen.

Patrik SĂĽnwoldt

„Die Gestaltung des Portfolios selbst ist mindestens genauso wichtig wie der Inhalt. “

Klarheit

Der allererste Schritt sollte sein, in sich zu gehen und zu überlegen: Was möchte ich eigentlich machen…was kann ich wirklich gut? Was macht mir Spaß? Wo geht mir das Herz auf?

Bin ich zum Beispiel eine Art Direktorin und Fotografin, oder eine Art Direktorin, die auch fotografieren kann…großer Unterschied. Im ersten Szenario sind es quasi zwei Berufe, im zweiten ist es einer plus ein Asset für den Job. Das ist insofern wichtig, weil das Gegenüber/der Kunde/die Auftraggeberin das verschieden auffasst.

Die Form

Wenn man sich darüber bewusst ist, was man tun möchte, kann man zum “wie” übergehen. Unsere Erfahrung zeigt: Ein PDF, eine Präsentation, funktioniert immer noch am besten. Widescreen, hinein ins Keynote-Feeling. So können Betrachter:innen gut geführt und ein Spannungsbogen aufgebaut werden. Das geht natürlich auch mit einer Website, ein PDF ist jedoch immer noch leichter und schneller gebaut.

Hier ist zu beachten, dass die Gestaltung des Portfolios selbst mindestens genauso wichtig ist wie der Inhalt. Der Sweet Spot: Stark genug, um fĂĽr sich zu stehen, aber nicht so dominant, dass es von den Arbeiten ablenkt.

Der Aufbau

Wir empfehlen folgenden Aufbau:

  • Deckblatt mit den relevanten Fakten
  • einen knappen CV mit den Stationen (falls bereits vorhanden)
  • eine „About“-Page! Und wenn es nur zwei Sätze sind oder die eigenen Skills erklärt werden: Hier kann man seinen Charakter zeigen, wie man tickt, was man mag/nicht mag, denn “Cultural Fit” wird immer wichtiger auf Auftraggebenden-Seite.
  • +/- 5 Cases (dazu gleich mehr)
  • Abschlussfolie mit den Kontaktdaten

Die Cases

Dress for the job you want

Die Arbeiten passend danach auswählen, was man in Zukunft machen möchte! Kund:innen wählen natürlich nach dem aus, was sie suchen/brauchen, ergo was sie im Portfolio sehen. Also keine Flugblätter ins Portfolio, wenn man keine mehr machen möchte ;)

 

Inhalte

Die Cases nicht mehr nach “meine Websites”, “meine Brandings” usw aufteilen, sondern nach Marken, Stationen oder Projekten. Man möchte heutzutage vernetzt denkende Kreative, die eine Idee dem Channel entsprechend umsetzen, aber trotzdem ein geschlossenes Gesamtbild der Marke herstellen können. Das sollte ein Case auf ca.1-3 Seiten zeigen.

 

Kontext

Hier gilt es die goldene Mitte zu finden: Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. 1-3 gute Sätze, die erklären, um was es ging, was das Briefing dafür war und wie es gelöst wurde. Wenn es im Team entstanden ist: Credits anführen inklusive der Rolle, die man beim Projekt hatte.

 

Spannungsbogen 

Wie wir ja wissen: Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck. Deswegen beginnen wir mit dem absoluten Lieblings-Case, unabhängig davon, ob dieser den meisten Spaß bereitet hat, man besonders stolz auf diesen ist oder gar die meisten Preise damit gewonnen wurde: Das ist die Nummer 1.

Der zweitliebste Case kommt zum Schluss. Damit entlässt man den/die Betrachter:in. Das ist der Eindruck, der bleibt. Viele Gestalter:innen haben die Tendenz, am Ende noch ein paar andere Dinge anzuhängen (“Ich mach auch Fotos und male Bilder in meiner Freizeit.”)…don’t do it. Entweder es ist ein echtes Asset fĂĽr einen selbst/den Job, dann bekommt es einen eigenen Case oder raus damit. Der Liebling Nummer 3 kommt in die Mitte des Portfolios und der Rest wird dazwischen verteilt.

 

Das Handwerkliche

Ein Bewerbungs-PDF hat keine 346 MB. Entweder ist es falsch exportiert (kein gutes Zeichen) oder es sind Filme eingebettet. Wenn man sehr viel Bewegtbild hat, macht eine Website mehr Sinn, um sich zu präsentieren. Oder man bettet die Links zu den Videos ins PDF ein, mit einem Teaser-Foto im Portfolio.

 

FĂĽr Studierende und Juniors

Wenn ihr jetzt denkt: Na toll, ich hab’ noch nicht so viele Cases…egal! Fake it. Aber schreib’s dazu: das ist ein “Freies Projekt”. An dem Punkt eurer Entwicklung geht es nur darum, Talent zu zeigen. Worauf ihr Bock habt, was euch Spaß macht. Ob die Visitenkarte vom Yogastudio ums Eck wirklich gedruckt wurde…spielt dabei keine Rolle. Positioniert lieber BMW neu. Nehmt euch eine Anzeige aus einem Magazin oder ein Plakat, das vor eurem Haus hängt und macht das besser, schlauer, lustiger. Schnappt euch eine Website, die ihr schlimm findet und macht sie richtig gut…egal was, aber machen, machen, machen. Die Welt ist euer Spielplatz!

Eine weitere Möglichkeit sind sogenannte “Copytests” oder “Kreativtests”. Einfach googeln, hat fast jede große Agentur auf der Website. Fiktive Aufgaben, die ihr euch kopieren und bei denen ihr euch austoben könnt.

Brauchst du Tipps, einen Rat oder Feedback auf dein Portfolio? Einfach eine Email an hallo@good.at dann machen wir uns ein Gespräch aus!

 

Kontakt

Wenn du fertig bist bewirb‘ dich doch gleich! Entweder initiativ an jobs@good.at oder auf eine der offenen Stellen, die dich interessiert! Wir freuen uns drauf.

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