Marlies Plank ist good at Ideen ausbrüten.

Marlies Plank ist renommierte Fotokünstlerin und Grafikdesignerin, deren Werke das Surreale, das Traumhafte und das Unheimliche erforschen. Mit Kunden wie Maison Valentino, Le Monde und Harvard Business Review hat sie sich einen Namen gemacht. In ihren lebendigen Arbeiten verbindet sie Fotografie mit leuchtenden Farben, Mustern und Designs, um starke Emotionen zu vermitteln. Im Interview spricht sie mit uns über ihre Erfahrungen, Herausforderungen und Ratschläge für angehende KünstlerInnen.

Marlies Plank

Liebe Marlies, schön, dass wir ins Gespräch kommen! Lass uns doch gerne zum Einstieg darüber sprechen, was es für dich bedeutet Künstlerin zu sein und wie hast du deine kreative Ader entdeckt?

Für mich ist es ein unglaublicher Glücksfall Künstlerin sein zu können, ich habe in meinem Leben so alle möglichen Jobs im wahrsten Sinne des Wortes durchgemacht, wobei der schlimmste wohl mein erster Ferienjob bei McDonalds war und das als Vegetarier… Der schrägste war wohl in einer Schaumstofffabrik, wo ich Schaumstoffeinlagen auf einer CNC-Maschine gefräst habe. Ich wollte es lange nicht glauben, dass es überhaupt möglich davon zu leben, was ich gerne tue. Für mich ist das, was ich tue mit sehr viel Freude verbunden und ich weiß vielleicht gerade eben, weil ich allerhand Jobs durchgemacht habe, bis ich endlich mal den Mut (und vielleicht auch genügend Frust angestaut über sinnlose Jobs) hatte meine Arbeit zu zeigen, es sehr zu schätzen, dass ich das tun kann, was ich liebe. Wann genau ich diese kreative Ader entdeckt habe, kann ich gar nicht so genau sagen. Ich habe immer schon gerne gemalt, gebastelt, fotografiert. Ich glaube, ich habe einfach durch viel herumexperimentieren immer wieder Neues gelernt, was mich in meinem kreativen Prozess dann weitergebracht hat.

„Als ich das Bild damals machte, hatte ich die Stimme im Hinterkopfe, die nörgelte: “Na, wer wird das schon kaufen?” Na ja, für Valentino hat es gereicht.

Die Selbstständigkeit bringt ja auch einige Herausforderungen mit sich. Welchen Weg hast du für dich gefunden damit umzugehen? Was war für dich das Schwierigste daran und spürst du, dass dich diese in deiner Kreativität beeinflussen?

Das Schwierigste für mich ist, dass wenn ich jetzt z.Bsp eine Idee habe für ein neues Projekt ich selten einschätzen kann, ob das dann auch etwas ist, was meine Miete bezahlen wird. Ich hasse es zwar so kommerziell denken zu müssen und versuche solche Gedanken wegzudrängen. Aber es ist halt leider doch immer irgendwo im Hinterkopf, ob das Projekt, dass ich gerade so supergeil finde, auch jemand anderer toll findet und evtl. auch als Kunstdruck in sein Wohnzimmer hängen möchte. Ich hatte in der Vergangenheit oft schon unverschämtes Glück, wie z. B. als meine Schmetterlingscollage für eine komplette Valentino Kollektion als Muster für Kleidung und Accessoires verwendet wurde. Ich glaube mich erinnern zu können, dass ich als ich das Bild damals machte, die Stimme im Hinterkopfe nörgelte: “Na, wer wird das schon kaufen?” Na ja, für Valentino hat es gereicht.

Spannender Einblick! Du hast früher kulturelle Anthropologie studiert. Hast du in diesem Bereich nach dem Studium auch gearbeitet und hat dir dieses als Künstlerin irgendwie geholfen?

Ich habe mir im wahrsten Sinne des Wortes die Rosinen aus diesem Studium herausgepickt, unter anderem ein Fotoseminar, bei der jeder sich ein Thema suchen musste und dieses dann als Fotoreportage präsentieren konnte. Ich habe mir den letzten Wanderschäfer von Österreich ausgesucht und bin mit ihm ein paar Tage lang mit 1000 Schafen durch die Steiermark gezogen. Mir hat das damals unglaublich viel Spaß gemacht und mein damaliger Professor hat mir dann auch noch einen Tritt in den Hintern verpasst, als ich über meinen öden Studentenjob in einer Anwaltskanzlei (ja das habe ich auch gemacht) genörgelt habe, ich solle doch einfach Fotograf werden. Dann habe ich Anfangs für Kurier und diverse Fotodienste Presse Jobs gemacht und nebenher meine eigenen Projekte. Meine eigenen Projekte sind dann von Reportagen in Richtung Kunst gewandert, weil es mir irgendwann nicht mehr gereicht hat, nur die Realität abzulichten.

Im kreativen Schaffen kommen auch immer wieder einmal Blockaden auf. Hast du hier für dich einen Weg gefunden, diese zu lösen? Hast du einen Tipp?

An Ideen mangelt es meist nicht, am ehesten Zeit und Ressourcen. Ich habe neben Kind und Kegel meist nur 20 Stunden die Woche zur Verfügung, um zu arbeiten. Wenn ich dann mal loslegen kann, läuft eigentlich alles wie von selber. Um Ideen nochmal zu überdenken, finde ich aber spazieren oder Radfahren super.

Du hast auch schon für Valentino gearbeitet. Würdest du das als deinen größten Erfolg bezeichnen?

Ja würde ich schon sagen. Aber in puncto Herausforderung, würde ich die 5×10 Meter Wand im Hilton Las Vegas, die ich mit rosaroten Elefanten verziert habe sehen. Ich hatte vorher noch nie etwas gemacht, was größer als 2 Meter war und bei diesem Riesenprojekt echt nervös, ob das überhaupt so geht, wie ich das vorhabe.

Gab es auch je einen Moment, wo du an deinem Potenzial gezweifelt hast? Wenn ja, wie bist du den überkommen?

Ja, ungefähr 3 Mal täglich überkommt mich das “impostor syndrom” 😉 Es ist schon etwas seltsam, aber es ist egal, wie viel Erfolg ich habe, ich zweifle trotzdem regelmäßig an mir und an dem, was ich mache. Vielleicht braucht es das aber auch, da ich so immer das Bedürfnis habe noch besseres zu erschaffen.

„Meine eigenen Projekte sind dann von Reportagen in Richtung Kunst gewandert, weil es mir irgendwann nicht mehr gereicht hat, nur die Realität abzulichten.“

Was ist dir besonders wichtig an der Komposition deiner Fotografien?

Die Idee dahinter muss spätestens auf den 2. Blick erkennbar sein, meine Werke sollen Emotionen wecken, vielleicht auch etwas anecken. Es darf auch etwas schrullig und skurril sein und die Menschen etwas aus ihrem Alltag herausreißen.

Wie siehst du die Entwicklungen der Kunstbranche auch hinsichtlich NFTS/KI?

Ich habe vor ca. 2 Jahren mit NFTS herumexperimentiert, ein paar Bilder verkauft, viel gelernt, mich gewundert, was alles als Kunst gelten kann. (Die Kröten und Affen habe ich nie ganz kapiert.) Ich würde es nicht gänzlich abschreiben, aber momentan habe ich das Gefühl, die Luft ist raus. Die meisten NFTS, die ich besitze auch von bekannten Künstlern besitze, sind momentan fast wertlos. Aber ich werde es auf alle Fälle weiter beobachten, vielleicht wird es in Zukunft doch wieder relevanter.

Hast du einen Ratschlag für alle die, die noch KünstlerInnen und FotografInnen werden wollen & was sind deine Pläne für die Zukunft?

Ich würde jedem raten, seinen eigenen Stil zu finden und seinen eigenen Weg zu gehen. Ich habe mir 100 Mal anhören müssen, dass dies und das nicht gehen wird und siehe da es ging doch.
Ich habe mir vorgenommen, wieder mutiger zu werden und meine Werke wieder mehr zu zeigen. Außerdem möchte ich seit langem wieder mehr analog arbeiten, sowohl mit Pinsel als auch mit analoger Kamera. Digital ist zwar manchmal bequem, aber wenn ich ehrlich bin: analog ist wie eine Art Entschleunigung Kur, die auch viel zufriedener macht. Und sonst freue ich mich schon wieder, wenn die Seifenblasen Saison losgeht. Vorschläge mit idyllischen Orten zum Fotografieren werden gerne entgegengenommen!

Vielen Dank für das Gespräch, Marlies!

Die Kunstwerke im Interview, so wie viele weitere gibt es über den Art Store von Marlies zu erwerben!

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