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Michaela Bach good at Arbeitgeber attraktiv machen.

Michaela Bach unterstützt seit über 10 Jahren Organisationen dabei, Menschen für ihre Marke zu gewinnen. Mit umfangreicher Erfahrung in Marken- und Changeprozessen legt sie großen Wert darauf, ihre Kunden ganzheitlich zu betreuen, um langfristige Erfolge zu sichern. Neben der Optimierung der Employer Brand konzentriert sich Michaela auch auf Prozessgestaltung sowie Wissensvermittlung und Empowerment. Wie sie das genau erreicht und wie es zur Gründung von „A third is a lot“ gekommen ist, erfährst du im Interview.

Michaela Bach

Liebe Michi, freut mich, dass wir sprechen! Und spannendes Themenfeld hast du dir ausgesucht für deine Selbstständigkeit. Lass uns doch gleich mal starten: Fragen wir immer gerne bei den Interviews, ganz der Marke gemäß: What are you good at? Und wie und wann bist du drauf gekommen, was du gut kannst?

Ich bin good at Arbeitgeber attraktiv machen.

Employer Branding ist in den letzten Jahren zu einem zentralen Thema geworden – und so sind auch in meinem Angestelltenverhältnis nach und nach mehr Projekte in den Bereichen Employer Branding, Recruiting und interne Kommunikation auf meinemTisch gelandet. Anfangs war ich ehrlich gesagt nicht besonders begeistert – ich habe die groĂźen Produktionen und die Sichtbarkeit meiner Kampagnen nach auĂźen vermisst. Aber dann habe ich mich schnell in das Thema verliebt: Employer Branding ist eine Kombination aus Strategie, Empathie, Kommunikation und Organisationsentwicklung. Diese Arbeit ist oft neu fĂĽr Unternehmen – es werden neue Projektteams eröffnet, viele Abteilungen involviert, Silos aufgebrochen. Das fĂĽhrt zu einer sehr intensiven, vertrauensvollen Zusammenarbeit – und genau da blĂĽhe ich auf.

„Wir verbringen im Schnitt ein Drittel unseres Lebens bei der Arbeit – mehr Zeit als mit unseren Partner:innen, Freundeskreis, Hobbies oder auch Schlafen.“

Nochmal ein kleiner Schritt zurück: was ist denn dein Background? Und wie bist du darauf gekommen, das zu jetzt zu machen? Ist ja ein mutiger Schritt in diesen Zeiten …

Seit über 10 Jahren bin ich in großen Agenturen unterwegs – von Werbung und Branding über Online-Marketing bis hin zu Movement Campaigning. Zuerst als Beraterin, später als Strategin. Als Führungskraft habe ich mich zum ersten Mal wirklich aktiv mit dem Thema Unternehmenskultur und Leadership auseinandergesetzt und noch besser verstanden, welche fundamentale Rolle der Arbeitsplatz im Alltag eigentlich einnimmt. Durch die erfolgreichen Employer Branding Projekte, die ich betreuen durfte, bin ich außerdem nach und nach zur Go-To-Person für das Thema in der Agentur geworden.

Gleichzeitig habe ich viele Employer Branding-Initiativen beobachtet und zwei Trends erkannt:

  • Es gibt Employer Branding Initiativen, die wie klassische Werbekampagnen entwickelt wurden: Gute Kreatividee und coole Umsetzung. Aber sie resonieren nicht im Unternehmen, weil sie nicht wirklich von innen heraus gedacht sind. Ăśberspitzt gesagt: Bei manchen könnte man fast das Logo austauschen und fĂĽr ein anderes Unternehmen verwenden und es wĂĽrde niemandem auffallen.
  • Andererseits gibt es auch Initiativen, die handwerklich wirklich sauber gemacht sind, die gesamte Checkliste wurde abgearbeitet, aber irgendwie gelingt es ihnen nicht, die Menschen wirklich emotional zu berĂĽhren. Obwohl alles reibungslos läuft und es keine wirklichen Kritikpunkte gibt, schaffen sie es nicht Bindung aufzubauen.

Genau hier will ich eine neue Perspektive einbringen. Viele Prinzipien aus dem Konsumenten-Marketing lassen sich direkt auf Employer Branding übertragen: Tiefes Zielgruppenverständnis, Touchpoint-Optimierung, Storytelling und Community Building. Das sind alles Tools, die – unter Berücksichtigung der besonderen Anforderungen – auch im HR-Bereich wirken. Letztlich ist es egal, ob du Schokolade oder dich als Arbeitgeber verkaufen möchtest. Um Menschen zu begeistern, musst du sie verstehen, dich klar positionieren (das trauen sich btw die wenigsten!), ein attraktives Angebot haben und kontinuierlich durch positive Erlebnisse langfristige Bindung aufbauen. Der entscheidende Unterschied: Im Employer Branding müssen wir keine fancy Träume und Utopien verkaufen. Wir müssen den Menschen “nur” beweisen, dass wir sie und ihre Bedürfnisse ernst nehmen. Damit bauen wir eine Nähe zur Marke auf, die nicht so easy von ein paar attraktiven Benefits der Konkurrenz untergraben werden kann.

Sehr schön! Und jetzt “A third is a lot”! Ich mag deinen Namen sehr. Erklär doch mal kurz, warum eine Firma so heißt? Was hat es damit auf sich? Und warum ist deiner Meinung nach eine Story so wichtig bei der Markenentwicklung?

Danke, Patrik, gerade aus deinem Mund freut mich das wirklich!
Wenn ich „A third is a lot“ erwähne, ernte ich im ersten Moment meistens verwirrte Blicke. Aber das klärt sich schnell, wenn ich den Hintergrund erkläre. Ich wollte durch den Namen eine Haltung, einen Purpose vermitteln und damit in Erinnerung bleiben.
Wir verbringen im Schnitt ein Drittel unseres Lebens bei der Arbeit – mehr Zeit als mit unseren Partner:innen, Freundeskreis, Hobbies oder auch Schlafen … Gleichzeitig optimieren wir unser Leben in allen Bereichen: Die perfekte Einrichtung, das optimale Yogastudio, oder kuratieren das Umfeld, mit dem wir unseren Feierabend verbringen. Es ist nur logisch, dass wir diesen hohen Anspruch auch an die Arbeit stellen, wo wir ja die meiste Zeit verbringen.

Unternehmen, die glaubhaft vermitteln können, dass es sich lohnt, ein Drittel des Lebens bei ihnen zu verbringen, werden sich im Kampf um die besten Talente durchsetzen – heute und in Zukunft.

Das wär mal wichtig denke ich: Was ist eigentlich genau “Employer Branding”? Und wie siehst du persönlich das Feld?

Wie bei allen populären Begriffen versteht gefühlt jede:r etwas anderes unter Employer Branding: Für mich umfasst „Employer Branding“ alle Maßnahmen, die ein Unternehmen ergreift, um a) als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden und b) auch tatsächlich ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. Das wird ja gerne mal vergessen! Und beides passiert nicht von allein – das muss bewusst analysiert und gestaltet werden.

Unter „Employer Branding“ fallen demnach:

  • AuĂźenauftritt: Wie präsentiert sich das Unternehmen als Arbeitgeber? Dazu gehören die Karriereseite, Social Media und andere Kommunikationskanäle.
  • Candidate Experience: Die ersten BerĂĽhrungspunkte mit dem Unternehmen – von Ads und Stellenausschreibungen, der Ansprache im Active Sourcing, Plattformen wie Kununu bis hin zum Bewerbungsprozess.
  • Employee Experience: Wie fĂĽhlt es sich an fĂĽr dieses Unternehmen zu arbeiten? Von Onboarding bis Offboarding, Kommunikation, Unternehmenskultur, Feedback, Weiterentwicklung – aber auch, wie das Unternehmen mit privaten Herausforderungen der Mitarbeitenden umgeht. Hier greifen Employer Branding und Organisationsentwicklung Hand in Hand.
  • Employee Advocacy: Welche Impulse setze ich, um die Identifikation mit dem Unternehmen zu stärken? Wie sprechen meine Mitarbeitenden ĂĽber ihren Arbeitsplatz? Wie ermutige und empowere ich mein Team, damit es nach auĂźen als Markenbotschafter:innen auftreten kann und will? Nicht nur, dass ohne das Team nichts laufen wĂĽrde, sie sind auch die glaubwĂĽrdigste Quelle, wenn’s um die Arbeitgeberattraktivität geht.
„Letztlich ist es egal, ob du Schokolade oder dich als Arbeitgeber verkaufen möchtest. Um Menschen zu begeistern, musst du sie verstehen, dich klar positionieren.“

Warum ist das wichtig, aus deiner Sicht? Beim aktuellen Fachkräftemangel stellt sich ja schon die Frage: Mitarbeitende halten ist ja fast wichtiger bzw eigentlich einfacher als neue zu finden, oder?

Ja, absolut! Das Halten der bestehenden Mitarbeitenden wird oft vernachlässigt, dabei ist es nicht nur auf wirtschaftlicher Sicht, sondern auch mit Blick auf Unternehmenskultur und Stimmung im Team essenziell, dem Thema Mitarbeiterbindung ausreichend Aufmerksamkeit zu schenken.
Was mir auffällt: Die Kosten fĂĽr Fluktuation werden häufig massiv unterschätzt. Mit allen Opportunitätskosten – Nachbesetzung, Produktivitätsausfall, Einarbeitung, etc. – kostet ein einzelner Fluktuationsfall im Schnitt(!) zwischen 90 % und 200 % des jeweiligen Jahresgehalts. Lass das mal sacken: Bei einem Durchschnittsgehalt von 60.000 Euro und nur fĂĽnf Fluktuationsfällen pro Jahr sprechen wir schnell von 270.000 bis 600.000 Euro …
Das Ganze lässt sich gut mit einer Badewanne vergleichen: Um ein entspanntes Bad zu nehmen, muss ich nicht nur den Wasserhahn aufdrehen, ich sollte auch nicht vergessen den Stöpsel zuzumachen. Ansonsten wird’s nicht besonders gemütlich in der Wanne, und auch teuer …

Deine Marketing-Denke hilft dir auch im HR Bereich jetzt, oder? Über Budgets in der HR, Business Cases, KPI usw. wird nicht so viel in dem Bereich gesprochen, da schlummert, viel Potenzial hast du mir mal erzählt. Sag doch nochmal genauer, wie du das gemeint hast …

In vielen Gesprächen merke ich, dass HR-Abteilungen oft Schwierigkeiten haben, Ressourcen für Projekte zu bekommen. Warum? Sie bereiten ihre Anliegen selten als Business Cases auf. Viele Unternehmen kennen die genauen Kosten durch Fluktuation, langwierige Recruitingprozesse, unmotivierte Mitarbeitende oder eine unklare Positionierung gar nicht.
Deshalb habe ich ein Tool entwickelt, das eine erste Einschätzung ermöglicht und zeigt, wie viel Geld durch Optimierungen eingespart werden könnte. Wenn die Zahlen dann schwarz auf weiß vorliegen, wird schnell klar, dass sich eine Investition in diese Bereiche wirklich lohnt.

Super! Und wie genau ist dein Angebot bzw. dein Geschäftsmodell?

Es gibt drei verschiedene Möglichkeiten, wie wir zusammenarbeiten können:

  1. Kickstart: Wenn du dich dem Thema Employer Branding erstmals annähern möchtest, ist das die perfekte Einstiegshilfe. Wir klären, was Employer Branding bringt, welche Kosten es verursacht und worauf zu achten ist. Gemeinsam erarbeiten wir eine klare Roadmap und schaffen ein optimales Setup, damit dein Unternehmen die gesteckten Ziele erreicht.
  2. Projektsprints: FĂĽr Unternehmen, die spezifische Aspekte wie Recruiting, Candidate Experience, Onboarding oder Offboarding verbessern wollen. In kurzen, intensiven Sprints bearbeiten wir klar abgegrenzte Themenfelder und liefern schnell messbare Ergebnisse.
  3. Laufende Begleitung: Hier begleite ich Unternehmen ĂĽber einen längeren Zeitraum. Analyse, Strategieentwicklung, Konzeption von MaĂźnahmen, laufende Umsetzung oder Sparring – ich bin da, wo ich gebraucht werde!

Also egal, wo ein Unternehmen gerade steht, ein erstes unverbindliches Kennenlernen lohnt sich immer. Wir können in Ruhe schauen, wo und wie ich am besten unterstützen kann.

Vielen Dank für das spannende Gespräch, liebe Michi! Ich drück’ dir alle Daumen!

Mehr zu „A third is a lot“ findest du auf ihrer Website.

Erstgespräche kannst du ganz einfach über diesen Link vereinbaren.

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