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Silvia Seitl ist good at kreativ mit dem Unterbewusstsein arbeiten.

Silvia Seitl hat als Kunst- und Kreativprojektmanagerin gelernt, Menschen in ihrer kreativen Vision zu begleiten. Ihre eigene Reise hat sie gelehrt, dass es (fast) alles möglich ist, wenn man seine Begeisterung und Talente mit Freude lebt. Seit drei Jahren unterstützt sie mit Mentalcoaching junge Kreative  dabei, ihren ganz eigenen Weg zu gehen und mehr davon zu machen, what makes their heart beat.  Im Interview spricht Silvia mit uns über Sinnfragen, Herausforderungen in der Branche und teilt einen hilfreichen Notfall-Tipp.

Silvia Seitl

Liebe Silvia, freut mich, dass du dich gemeldet hast! Tolles und spannendes Konzept hast du mit Heartbeat Club! Erzähl doch zu Beginn ein bisschen von dir, woher kommst du, was ist dein Background, was hast du bis jetzt gemacht?

Ich dachte immer, es gibt keinen roten Faden durch meinen beruflichen Lebenslauf, aber jetzt, wo ich schon auf ein bisschen auf etwas zurĂĽckschauen kann, gab es den tatsächlich: Kreativprojekte auf den Boden zu bringen und Kreative dabei zu unterstĂĽtzen – in verschiedensten Rollen.

Mein Weg hat in der freien Kunst begonnen. Während ich Theater-, Film- und Medienwissenschaften in Wien studiert habe, begann ich für Künstlervereine zu arbeiten, wie z.B. der Wiener Achse und hier Kreativkonzepte mitzuentwerfen bzw. bei der Finanzierung von Projekten zu helfen. Nach meinem Art&Economy-Studium an der Angewandten, war ich als Kulturmanagerin in NÖ tätig. Als mir das zu langweilig wurde, bin ich dann mitten in der Corona-Hochphase in die Werbe- und Designbranche gesprungen.

Zusätzlich bin ich selbst auf die Suche nach meinem Purpose gegangen und bin dann meiner Neugierde in eine Coachingausbildung gefolgt, weil ich so eine Freude hatte, mit speziellen Tools und viel Vertrauen Leuten zu einem Quantensprung in ihrer Persönlichkeit zu verhelfen. Dieser Weg fühlte sich dann viel mehr nach mir an. So wurde ich zum systemischen Coach, die schönste Arbeit für mich.

© Janina Engel
„Allein geht in Zukunft nichts mehr, wir mĂĽssen lernen wieder mehr in die Kooperation zu kommen.“

Klingt sehr stimming! Wie bist du darauf gekommen, den Heartbeat Club zu grĂĽnden? Was ist deine Vision?

In der Werbe-und Designbranche gibt es gerade einige Herausforderungen, die nur durch viel Klarheit, Flexibilität, Reflexion und authentischem Change möglich sind, zu meistern. Zuerst in sich selbst und dann in den Teams. Es clashen alte und neue Werte extrem aufeinander. Es gibt einige systemische Altlasten, die die eigentliche Funktion der Branche (Innovation) nicht mehr unterstützen, sondern eher hemmen. Damit meine ich z.B. Organisationsstrukturen, intergenerationales Zusammenarbeiten im Team, Werte vereinbaren, Arbeitsmodelle verhandeln, etc. Diese systemischen “Umbauarbeiten” betreffen aktuell sowieso viele Branchen. Es braucht hier einfach mehr Support und Beratungsleistungen, die mehr in die Co-Kreation führen. Denn allein geht in Zukunft nichts mehr, wir müssen lernen wieder mehr in die Kooperation zu kommen.

Ich habe also die zwei Bereiche, fĂĽr die mein Herz schlägt, kombiniert und fokussiere mich darauf, Kreativen zu helfen, ihre Träume, die “close to their heart” sind, aber oft im stillen Kämmerchen versteckt bleiben, an die Oberfläche zu bringen und sich selbst zu erlauben, diese Realität werden zu lassen. Ganz so, wie es ihren Talenten und Herzenswunsch entspricht. Dann wird sinnvolles Leben und Schaffen möglich und das macht dann wirklich Freude und hat dann viel mit dem eigenen Lebensauftrag zu tun. Genau das braucht die Welt jetzt meiner Meinung nach – mehr Purpose und authentischen Change.

© Janina Engel

Sehr schön klingt das. Wir haben ja im Gespräch schon festgestellt: in dermaßen volatilen Zeiten ist der innere Halt wichtig. Wie genau unterstützt du Menschen, und vor allem Kreative, diesen Halt zu finden?

Ja, genau. Wirklich fest verankert kann man nur sein und handeln, wenn man mit sich selbst in Kontakt ist, sich spürt, seine Bedürfnisse kennt, etc. Ich habe bei mir und bei anderen in der Branche die Erfahrung gemacht, dass wir (auch durch Smartphone und Social Media) immer mehr Zeit mit der abstrakten Welt verbringen, also der Welt der Ideen, des Denkens, etc. Der Kontakt zum eigenen Körper, der eigenen Intuition und den inneren Ressourcen wird dann immer schwieriger. Außerdem bringen wir unsere Ideen und Visionen schwerer auf dem Boden, weil es an Erdung fehlt. Deswegen auch der Name… mir geht es darum, Menschen zu helfen, raus aus dem Kopf und wieder mehr ins Spüren zu kommen. Wir haben so viele innere Ressourcen in uns (Erinnerungen, Fähigkeiten, Strategien), die oft im Unterbewussten liegen. Ein Geistesblitz ist nichts anderes, als dass eine innere Ressource plötzlich ins bewusste Denken kommt. Unser Unterbewusstsein arbeitet ca. 280.000-mal so schnell wie unser Bewusstsein. Wir haben aber nie gelernt, bewusst mit unserem Unterbewusstsein zu arbeiten, obwohl dort so viel ureigene Kreativität und Weisheit liegt. Hier liegen auch alte Glaubenssätze und Strategien, wie Computer-Programme oder Code, den wir gelernt haben. Wenn man was ganz Neues machen will, ist es aber oft notwendig, diese alten Codes zu hinterfragen und zu transformieren, nur dann ist wahre Innovation möglich. Bei dir und in deiner Bubble. Genau das ist meine Vision mit dem Heartbeat Club.

Was sind genau deine Angebote? Und wie kann man sich eine Session mit dir vorstellen?

Für mich ist Coaching eine gemeinsame Reise, wo du Neues entdecken und Altes loslassen kannst. Dabei schaffe ich einen Raum, damit du deine Antworten in dir selbst findest und lernst auf deine inneren Ressourcen zuzugreifen. So zapfen wir deine innere Kreativität an und holen Antworten und Lösungsansätze, die bereits in dir schlummern, genau zu dir passen und die du gleich umsetzen kannst.

Die Resonanz-Methode kombiniert die Arbeit mit dem Unterbewussten durch Trancen und Mentalreisens, mit Elementen des Mentaltraining und des NLPs.

Ich arbeite online und offline in Wien. Mein Fokus liegt aktuell auf 1:1 Sessions, ich bin aber gerade dabei Wochenend-Gruppenworkshops zu konzipieren, die genau auf die Needs der Zielgruppe zugeschnitten sind und meine Coaching-Methoden mit den Anforderungen aus Agentur- und Freelance-Alltag matchen.

„Ein Geistesblitz ist nichts anderes, als dass eine innere Ressource plötzlich ins bewusste Denken kommt.“

Was ist der Unterschied zwischen Coaching und Therapie?

Therapie und Coaching haben, was die Methoden betrifft, eine gemeinsame Geschichte. Allerdings unterscheiden sich die Einsatzgebiete und die Herangehensweisen. Coaching ist sehr zielgerichtet, ressourcen- und handlungsorientiert. Zudem ist es eher zur Potenzialentwicklung und -entfaltung gesunder Menschen gedacht.

Was bedeutet für dich “Sinn”? Im Moment suchen ja gerade jüngere Menschen extrem danach, auch und vor allem im Job …

Sinn macht das Leben dann, wenn wir unsere Werte und Talente leben. Unsere Werte beschreiben, was uns wichtig ist, was wir selbst gerne im Leben haben und auch gerne mehr in die Welt bringen wollen, z.B. Klarheit, Mut, Freiheit, etc. Da hat jeder ein ganz einzigartiges Wertesystem, das auch in ständiger Veränderung und Anpassung ist. Allerdings gibt es auch einen Moment, in dem diese Balance dann oft kippt. Zum Beispiel, wenn man zu lange in einem Job geblieben ist, der nicht oder nicht mehr mit den wichtigsten Werten matcht. Dann ist es wichtig kurz zu reflektieren und wieder zu fühlen, was einem wirklich wichtig ist und systemische Koppelungen zu lösen. Wenn man seine eigenen Werte im Beruf lebt, lebt man automatisch auch die eigenen Talente und das Leben fühlt sich sinnvoll an. Eine andere wichtige Sache ist Proaktivität vs. Passivität. Das Leben macht dann Sinn, wenn man die Erfahrung macht, dass das eigene Handeln einen Impact hat und etwas verändern kann. Wenn man ständig das Gefühl hat, man wird nicht gehört, führt das zu Frustration und auch zu einem Widerspruch im Wertesystem. ACHTUNG: Das kann nicht nur mit dem Außen sein, sondern beginnt oft im Inneren, wenn wir z.B. einem inneren Teil, der eigentlich schon weiß, dass dieser Job nichts für einen ist, wir ihm aber keine Beachtung schenken, weil wir “funktionieren” müssen.

Spannend! Gibt es Muster aus deiner Sicht? Womit haben die meisten Kreativen Probleme?

Was ich so von meinen Klient:innen aufschnappe ist z.B. das oftmalige Wechseln von Agentur zu Agentur, und immer wieder begegnet man den gleichen Chef-Persönlichkeiten, die einen frustrieren o.Ä. Hier ist natürlich nicht nur das Außen “schuld”, sondern hier läuft oft ein inneres “Programm”, welches einen immer in dieselbe Situation bringt, z.b. eine laute innere Kritikerin, der man dann auch im Außen begegnet. Hier wiederholt man gewisse Verhaltens- und Bewertungsmuster wiederholt. Es kommt einfach zu keinem Perspektivenwechsel. Hier kann Coaching z.B. sehr hilfreich sein, um diesen Teufelskreis einmal zu durchbrechen.

Ein anderes Muster ist natürlich das Impostor-Syndrom, dass man immer glaubt, nicht gut genug zu sein. Auch da läuft dann ein “altes” inneres Programm, wo man den inneren Code sozusagen ein bisschen umschreiben muss, um wirklich wieder frei zu sein.

„Sinn macht das Leben dann, wenn wir unsere Werte und Talente leben.“
© Niki Texler

Hast du einen “Notfall-Tipp”, wenn man grad in einem Loch sitzt?

Die eigenen Gefühle validieren. Gefühle haben immer recht. Und negative Gefühle und Krisen sind oft wichtige “Warnsignale”, dass man ein Leben führt, das nicht zu einem passt. Und dahinter verstecken sich ganz viele neue schöne Gefühle, die man noch gar nicht kennt und die gelebt werden wollen. Deswegen meldet sich dann das eigene System “so heftig” sozusagen.

Und das Wichtigste: Holt euch Hilfe.

Absolut. Vielen Dank fĂĽr deinen tollen Input!

Mehr über Silvia und ihre Arbeit erfährst du hier. 

 

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