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Valentin Farkasch ist good at Communitys bauen.

Valentin Farkasch ist Creator, Community-Builder und Zukunftsoptimist mit Sitz in Wien. Mit seinem Format Orbit for Creators baut er einen Raum fĂŒr Solo-Creators aus ganz Europa, jenseits von Hype, Burnout und Algorithmus-AbhĂ€ngigkeit. Sein Ziel: nachhaltiges Wachstum durch kreative Systeme, echte Gemeinschaft und einen starken europĂ€ischen Hub. Ob ĂŒber YouTube, Newsletter oder monatliche Calls, Valentin vernetzt Underdogs, Hidden Gems und alle, die ihre KreativitĂ€t nicht alleine leben wollen. Sein langfristiger Traum: Wien als Zentrum einer wertebasierten Creator-Ökonomie.

Valentin Farkasch

Lieber Valentin, wir haben uns ja bei Creative Mornings kennengelernt und seitdem einige interessante GesprĂ€che gefĂŒhrt! Lass uns das jetzt mal in schriftliche Form gießen 😉
Du sprichst von „sustainable success systems“ fĂŒr Creators. Was war fĂŒr dich der Moment, in dem du gemerkt hast: Es braucht ein neues, anderes Umfeld, jenseits vom klassischen YouTube-Wachstumsdenken?

Das kam durch viele GesprÀche mit Menschen, die Creator sind und werden wollen.
Das dominante Wachstumsdenken, vor allem aus den USA, verkauft sich sehr gut und prÀgt unsere Kultur sehr stark, aber es skaliert sich nicht in der LebensrealitÀt.
Creators hier wollen nicht zwangslĂ€ufig grĂ¶ĂŸer werden – sie wollen freier, unabhĂ€ngiger und langfristig kreativ bleiben. Viele haben einen kĂŒnstlerischen oder akademischen Background, sehen sich eher als Publisher oder Community-Leader, nicht als Performancemaschinen.
Ich habe Orbit gestartet, weil ich einen Ort schaffen wollte, in dem nachhaltiger Erfolg möglich ist – durch Systeme, Gemeinschaft und Klarheit ĂŒber das eigene „Warum“. Ohne sich vom Algorithmus auffressen zu lassen.

„Ich baue Orbit wie ein Dorf, nicht wie ein Studio. Das Wichtigste ist: Menschen sollen sich gesehen fĂŒhlen, nicht nur likes sammeln.“

Viele Creator:innen fĂŒhlen sich isoliert oder getrieben. Wie gelingt es dir, mit Orbit eine echte Community aufzubauen – und nicht nur eine Audience?

Ich baue Orbit wie ein Dorf, nicht wie ein Studio. Das Wichtigste ist: Menschen sollen sich gesehen fĂŒhlen, nicht nur likes sammeln. Deshalb gibt es bei uns Fokus auf Beziehungen. Wir machen Coworking-Calls, teilen ehrliche Work-in-Progress-Stories und sind aktuell in einem Group Coaching Sprint, der echtes Wachstum bringt.
Ich kommuniziere auch klar, fĂŒr wen Orbit ist und fĂŒr wen nicht. Das wirkt wie ein sanfter Filter: Wer zu uns findet, bleibt, weil es passt. Weil man verstanden wird. Die besten Communitys entstehen nicht durch Masse, sondern durch Resonanz.

Warum glaubst du, dass gerade jetzt die Zeit ist, in Europa einen echten Creator-Hub zu etablieren, nicht nur technisch, sondern auch kulturell?

Weil sich die Karten gerade neu mischen.
Technologisch sind die Tools da aber was fehlt, ist ein kultureller Unterbau. Ein Ort, an dem sich europÀische Creators nicht nur Tools teilen, sondern auch Werte, Fragen und gemeinsame Ziele.
YouTube ist das neue Fernsehen. Wer dort sichtbar sein will, braucht nicht nur Reichweite, sondern auch Haltung. Und genau da können wir in Europa einen Unterschied machen. Statt Trends zu jagen, können wir Formate und Geschichten aufbauen, die in zehn Jahren noch relevant sind.

Du willst Wien zur Creator-Hauptstadt Europas machen. Was bringt die Stadt schon mit. und was fehlt noch, damit das kein netter Traum bleibt, sondern RealitÀt wird?

Wien bietet sehr viel: hohe LebensqualitÀt, stabile Grundversorgung, internationale Reichweite und eine lange Geschichte als Weltmetropole, in der unterschiedliche Kulturen zusammenkommen.
Was fehlt, ist Sichtbarkeit fĂŒr das Creator-Thema. Viele Förderstellen und MedienhĂ€user verstehen unter „Kreativwirtschaft“ noch immer Agenturen oder klassische Medien und ĂŒbersehen Menschen, die alleine mit Kamera und Schnittprogramm Millionen Menschen erreichen.
Wenn wir das Ă€ndern wollen, mĂŒssen wir zeigen, dass Creator keine Hobbyisten sind, sondern KulturtrĂ€ger einer neuen Generation.

„Die besten Communities entstehen nicht durch Masse, sondern durch Resonanz.“

Du betonst immer wieder: Wer wachsen will, braucht Systeme. Was sind fĂŒr dich die wichtigsten Bausteine fĂŒr nachhaltige kreative Arbeit?

Drei Dinge:

  • Community: Menschen, die dich verstehen, mitziehen und sich positiv gegenseitig beinflussen.
  • Klarheit: Warum machst du das? FĂŒr wen? Was ist genug?
  • Workflow: Systeme, die dir den RĂŒcken freihalten. Ich arbeite z.B. mit analogen Tools wie einem Bullet Journal, digital mit Notion aber das Entscheidende ist nicht das Tool, sondern die RegelmĂ€ĂŸigkeit.
    Wachstum passiert nicht im Handumdrehen, sondern durch RegelmĂ€ĂŸigkeit.

Du arbeitest mit kleinen und mittleren Creators, nicht mit Mega-Influencern. Warum gerade diese Zielgruppe? Und was wird oft unterschÀtzt an ihnen?

Weil sie oft die spannenderen Geschichten erzÀhlen.
Sie sind nahbarer, anpassungsfĂ€higer und oft experimentierfreudiger. Viele haben richtig starke Communities in Nischen, die man von außen gar nicht sieht.
Was unterschÀtzt wird: Ihr Einfluss. Ein Creator mit 5.000 treuen Fans kann mehr bewegen als ein Influencer mit 500.000 Followern, die passiv konsumieren.
Ich glaube, die Zukunft gehört denen, die tief statt breit denken.

Die USA fragmentieren, Plattformen zerfallen. Was ist die große Chance fĂŒr Europa – technologisch, wirtschaftlich, aber vor allem: wertebasiert?

Unsere Chance liegt im Zusammendenken von Technologie und Kultur.
WÀhrend in den USA gerade viel bröckelt können wir in Europa Standards setzen, die auf Nachhaltigkeit, Eigenverantwortung und Kollaboration basieren.
Creator Economy muss nicht nur „Wachstum durch Content“ bedeuten sie kann auch heißen: gemeinsam neue RĂ€ume schaffen, in denen kreative Arbeit Bedeutung hat.

Wie können wir gemeinsam Orte schaffen, digital wie physisch, in denen Menschen nicht nur posten, sondern wirklich wachsen?

Indem wir aufhören, perfekte Feeds zu kuratieren, und stattdessen RĂ€ume fĂŒr echte GesprĂ€che schaffen.
Ich glaube an Formate, in denen man nicht performt, sondern ausprobiert. Wo Fehler erlaubt sind. Orbit ist ein solcher Ort. Aber wir brauchen mehr davon: lokale Creator-Cafés, Retreats, digitale Studios.
Wachstum beginnt da, wo man sich traut, ungeschĂŒtzt zu zeigen, was man wirklich will.

Was wĂŒnschst du dir von der nĂ€chsten Generation Creators?
Was sollen sie anders machen als wir? Und was sollten sie sich unbedingt bewahren?

Ich wĂŒnsche mir mehr EigenstĂ€ndigkeit, weniger AbhĂ€ngigkeit.
Weniger „Was funktioniert?“, mehr „Was will ich sagen?“
Und ich hoffe, dass sie sich das Menschliche bewahren die Freude am Austausch, die Lust am Experimentieren, das Wissen, dass kein Erfolg allein passiert.
Denn am Ende gilt: Wer sichtbar sein will, muss verbunden bleiben.

Danke dir fĂŒr das GesprĂ€ch, Valentin!

Mehr zu Orbit for Creators erfÀhrst du hier.

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