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What's Next BESTHE?

BESTHE ist keine klassische Produktion, sondern eine female-driven Creative Production, die Haltung, Handwerk und strategisches Denken miteinander verbindet. Geführt von Belinda Thaler und Stefanie Stanek, bringt das Studio verschiedenste Perspektiven zusammen, immer mit Fokus auf das Zwischenmenschliche. Denn: Gute Arbeit beginnt mit echtem Austausch. Im Interview sprechen sie über Prinzipien, die bleiben, Veränderungen, die nötig sind und warum die besthe Idee oft nicht die naheliegendste ist.

Belinda Thaler und Stefanie Stanek

Was war die ursprüngliche Idee hinter BESTHE, und was treibt euch heute an?

Kräfte bündeln. Wir wollten gemeinsam Projekte umsetzen und haben schnell gemerkt, dass sich unsere Stärken gut ergänzen: Strategische Beratung und kreatives Handwerk. Uns ging es von Anfang an vor allem um ein wertebasiertes Schaffen. Das ist bis heute geblieben.

Was unterscheidet euren Beratungsansatz von klassischen Agenturen, und warum ist das relevant? Wie sieht das in Realität aus?

Durch unseren Background auf Agentur- (Kreativ-, Media- und Digital), Produktions- und Kundenseite kennen wir die Bedürfnisse verschiedener Stakeholder:innen. Das ermöglicht eine gute Gesprächsbasis, Weitsicht und die nötige Pragmatik.
Durch unseren breiten Ansatz kommen wir an unterschiedlichen Punkten zu Projekten. Sei es eine Kampagnenidee, ein Werbefilm, eine Fotostrecke – echt oder generiert.

„Ein ‘Nein’ an der richtigen Stelle ist einerseits für den Selbstwert wichtig, andererseits ist es Positionierung.“

Wie würdet ihr euren Zugang zu Markenarbeit in einem Satz beschreiben, ohne Buzzwords?

Unsere Bildwelten illustrieren Markenbotschaften.

Gab es einen Moment, in dem euch klar wurde: So wie früher funktioniert das nicht mehr?

Nicht den einen Moment, aber wir haben zuvor an vielen Projekten und Sets gearbeitet, wo CD, Regie, Fotografie, Kamera durch die Bank immer männlich besetzt waren. Wenn die Vorbilder fehlen und die Entscheider:innen wenig Diversität zulassen, kann sich Potenzial natürlich nur in Maßen entfalten, was das Berufsbild letztendlich stark prägt. Das wollten und wollen wir ändern. Uns und vielen anderen (jungen) Talenten einen Platz bieten.

Was beobachtet ihr gerade, in der Branche, bei euren Kundinnen und Kunden, bei euch selbst?

Leichte Unsicherheit gepaart mit Neugier. Vielleicht auch FOMO: so viele Themen und Neuerungen, mit denen man sich dringend beschäftigen sollte….Stichwort AI. Gemischt mit Tagesgeschäft, Rezession und einer Welt, die rumort. Und dann wieder Neugier. Ein Auf und Ab der Gefühle.

„Augenhöhe bedeutet für uns ein Ausklammern von Rang und Ego.“

Welche strategischen Prinzipien braucht es heute, damit Marken langfristig relevant bleiben?

Weg vom Trend, hin zum Kern. Kreationsprozesse verändern sich von Woche zu Woche, entwickeln sich regelrecht zum Spielplatz und verführen auch zu Ausflügen um des Hypes willen oder einfach weil etwas möglich (geworden) ist. Um sich vor Verwässerung zu schützen, lohnt es sich, nah beim Markenkern zu bleiben. Den Markt und die Trends zu beobachten und an der richtigen Stelle ‘zuzuschlagen’. Nicht alles mitzumachen. Aus unserer Sicht ist gerade in unsicheren Zeiten wichtig, dass Marken glaubwürdig bleiben.

Wie sieht für euch Zusammenarbeit auf Augenhöhe aus, mit Teams, mit Kundinnen und Kunden, mit Partnerinnen und Partnern?

Wir haben alle unterschiedliche Lebensrealitäten. Bevor es also losgeht, sollten wir vom selben sprechen. Somit erster und wichtigster Punkt: klare Kommunikation.
Next: Empathie. It’s a people’s business. Wir definieren ein gemeinsames Ziel und suchen den besthen Weg dorthin. Augenhöhe bedeutet für uns ein Ausklammern von Rang und Ego. Dass Ideen und Inputs inhaltlich bewertet werden und nicht danach, von wem sie kommen. Und: Transparenz. Schafft Vertrauen und ein gutes Gefühl für sich selbst und alle Beteiligten.

Gibt es Prinzipien, an denen ihr festhaltet, auch wenn sie unpraktisch oder unwirtschaftlich erscheinen?

Wir haben uns tatsächlich schon von Kund:innen getrennt, mit denen es wertetechnisch nicht gepasst hat. Ein menschlicher Umgang auf Augenhöhe ist für uns unabdingbar. Ein ‘Nein’ an der richtigen Stelle ist einerseits für den Selbstwert wichtig, andererseits ist es Positionierung. Haltung macht sich, wenn auch vielleicht nicht im Augenblick, aber auf lange Frist bezahlt.

Was braucht ihr intern, um richtig gute Arbeit zu machen, und was steht dem manchmal im Weg?

Eine gute Rollenverteilung, Abläufe und Verständnis für das Gegenüber. Der Faktor Zeit spielt dabei natürlich eine Rolle: wir arbeiten seit knapp einem Jahr zusammen. Viel ist schon eingespielt. Andere Strukturen finden sich erst. Gerade bei AI-Projekten verändern sich die Workflows unfassbar schnell. Da braucht es viel Agilität. Und Kommunikation sowieso.

Wie fördert ihr Kreativität und Innovation innerhalb eures Teams?

Wir haben zwar klare Rollen und Aufgaben, unsere Kreativprozesse sind jedoch komplett basisdemokratisch. Ohne Wertung und Job Description. In anderen Worten: die besthe Idee gewinnt. Das würfelt oft spannende Aspekte zusammen. Praktisch gesehen probieren wir sehr viele unterschiedlichste Tools und Workflows aus, schauen was wie Sinn machen kann und versuchen möglichst unvoreingenommen zu sein.

„‘Not just a pretty pic’ ist unser Slogan.“

Wie nutzt ihr technologische Innovationen, ohne eure Haltung als Marke oder Beratung zu verlieren?

Wir sehen technologischen Fortschritt nicht als Option. Das wäre wohl ignorant, vor allem in unserer Branche. AI-Tools helfen uns sowohl bei der Ideenfindung, als auch bei Visualisierungen. Die strategischen und final kreativen Entscheidungen bleiben klar in unserer Hand. Natürlich machen wir uns viele Gedanken über Folgen und Wirkung, vor allem auf gesellschaftlicher Ebene. Stillstand ist jedenfalls keine Option, unsere Leistungen gewinnen dadurch an Weitblick und Wert.

Welche Rolle spielen gesellschaftliche und ökologische Aspekte in eurer Arbeit, und wie integriert ihr sie konkret?

„Not just a pretty pic“ ist unser Slogan. Wir arbeiten in der Kommunikationsbranche – wenn wir unsere Arbeit wirklich gut machen wollen, müssen wir uns irgendwo mit der Gesellschaft auseinandersetzen. Dabei hilft natürlich ein Grundinteresse an Politik, Soziologie, Wirtschaft, Ökologie etc. Aber es geht nicht immer um den großen gesellschaftlichen Wurf, sondern oft um diese kleinen, aber wichtigen Details. Sei es ‚nur‘ ein diverseres Set. Ein Fünkchen Fortschritt ist immer irgendwo drin. Und bei freien Projekten dann sowieso.

Welche aktuellen Entwicklungen im Marketing inspirieren oder irritieren euch, und wie geht ihr damit um?

Pricing. Es wäre schön, wenn sich der Wert unserer Kreativleistungen erhalten ließe. Es scheint ein regelrechter Kampf ums Überleben ausgebrochen zu sein, wenn man beobachtet, welche Preise und aber auch Preisvorstellungen im Umlauf sind. Es fehlt zunehmend an Solidarität. Irgendwo leider auch verständlich – nicht mitzuziehen muss man sich leisten können (und wollen).
Inspirierend finden wir vor allem unsere talentierten Kolleg:innen und Branchen-Partner:innen.

Woran macht ihr den Erfolg eurer Arbeit fest, abseits von Reichweite oder Umsatz?

Neben Ästhetik und Unterhaltungswert auch auf der Inhaltsebene stattzufinden. Im Gedächtnis, im Gespräch zu bleiben. Diskurs ins Leben zu rufen.

Wenn ihr in fünf Jahren auf diese Zeit zurückblickt, was hofft ihr, werdet ihr dann anders oder besser gemacht haben?

Auch und gerade in wirtschaftlich fordernden Zeiten nicht in Konkurrenz, sondern im Miteinander gedacht und gehandelt zu haben. Und hoffentlich Türen für viele junge Talente geöffnet zu haben.

Vielen Dank für das tolle Gespräch, Belinda & Stefanie!

Alle Infos über BESTHE findet ihr hier.

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