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What's Next KISKA?

KISKA – eine 150 Personen starke Design- und Markenagentur in Salzburg – ist seit 1990 ein Ort für Kreative, die lieber machen als nur reden – und die immer noch neugierig genug sind, Fragen zu stellen, bevor sie beginnen Antworten zu finden. Im Interview mit Johannes Nittmann, der die KISKA Comm gemeinsam mit Clara Kendler und Rouven Steinke leitet, wird klar: Hier geht es ums Verstehen, ums Mitdenken und darum, aus echten Herausforderungen Lösungen zu machen, die man anfassen kann – als Marke, Produkt oder Story, analog, digital und dazwischen.

Was treibt euch an bei KISKA?

Was uns antreibt? Der Spaß daran, Dinge zu machen. Also nicht nur, sich Dinge auszudenken, sondern sie wirklich zu machen, herzustellen, fertig zu bringen. Nicht nur in der Kommunikation, sondern überall im Haus. Wir sind gut darin, Ideen so weit zu bringen, dass man sie erleben kann, spüren kann, nutzen kann, vielleicht sogar fahren kann. KISKA war immer ein Ort für Maker. Wir reden nicht nur über Ideen, wir setzen sie in die Tat um. Genau das treibt uns an.

Foto © Rudi Schedl

Was unterscheidet euren Ansatz von klassischen Agenturen, und warum ist das relevant? Wie sieht das in Realität aus?

Als sehr internationale Agentur sind wir automatisch vielfältig – in Herkunft, Kultur und Sprachen. Aber durch die vielen Disziplinen bei uns bekommt Diversität noch eine weitere Dimension dazu: Bei uns sitzen Markenstrateg:innen neben Produktdesigner:innen neben Ingenieur:innen neben Texter:innen, und so weiter. Keine Staffelübergabe, kein deins/meins. Sondern ein Team, das Herausforderungen aus mehreren Blickwinkeln angeht. Dadurch sehen wir mehr Möglichkeiten – nicht nur mehr Probleme.

„Wir reden nicht nur über Ideen, wir setzen sie in die Tat um.“

Gab es einen Moment, in dem euch klar wurde: So wie früher funktioniert das nicht mehr?

Ja. Als jedes Meeting mit „Du bist noch auf mute“ begann, war klar, dass sich schnell viel verändern wird.

Was beobachtet ihr gerade, in der Branche, bei euren Kundinnen und Kunden, bei euch selbst?

Budgets werden knapper, und Marketing ist oft der erste Bereich, bei dem gespart wird. Gleichzeitig sehen wir viele Marken, die gerade auf Grund des gestiegenen Risikos am Markt nirgends anecken wollen. Das Ergebnis ist dann: Sie werden auch nirgends wahrgenommen.
Und dann gibt es die anderen, die genau diese Situation als Chance sehen, klarer, mutiger und sichtbarer zu werden. Dass Herausstechen, Auffallen, Positives-bewirken gerade in Zeiten weit verbreiteter Mittelmäßigkeit einfacher ist. Das sind dann die Gewinner der Krise.

Foto © Rudi Schedl

Welche strategischen Prinzipien braucht es heute, damit Marken langfristig relevant bleiben?

Entscheidungen müssen bei uns immer auf echten Daten beruhen. Davon haben wir bei KISKA viele – und wir nutzen sie auch. Durch die deutlich längeren Entwicklungs- und Produktzyklen im Produkt-, Apparel- und Transportation-Design mussten wir bei KISKA immer schon Jahre vorausdenken. Das gibt natürlich auch der Kommunikation einen weiteren Blick. Und so simpel es klingt: Die Grundlagen gut machen. Wer die Basics sauber beherrscht, bleibt zeitlos wirksam. Und das ist heute erstaunlich selten.

„Wenn es sich für alle Beteiligten nicht nach Arbeit anfühlt, machen wir es richtig.“

Wie sieht für euch Zusammenarbeit auf Augenhöhe aus, mit Teams, mit Kundinnen und Kunden, mit Partnerinnen und Partnern?

Wenn es sich für alle Beteiligten nicht nach Arbeit anfühlt, machen wir es richtig. Und wenn sich alle gegenseitig vertrauen, wird die Arbeit besser. Immer.

Gibt es Prinzipien, an denen ihr festhaltet, auch wenn sie unpraktisch oder unwirtschaftlich erscheinen?

Das echte Problem verstehen, bevor wir in Lösungen springen. Strategie kommt immer zuerst – auch wenn das bedeutet, tiefer einzusteigen, Workshops zu machen oder länger zu fragen. Und aus meiner Sicht als Texter: gute Copy ist nicht verhandelbar.

Was braucht ihr intern, um richtig gute Arbeit zu machen, und was steht dem manchmal im Weg?

Vertrauen. Vertrauen von Kund:innen, dass wir wissen, was wir tun. Und Vertrauen intern, damit Teams Kompetenzen quer durchs Haus nutzen können, ohne Reibungsverluste.
Was im Weg steht? Unrealistische Budgets und Timings.

Foto © Rudi Schedl

Wie fördert ihr Kreativität und Innovation innerhalb eures Teams?

Wir haben Abteilungen, die Produkte viele Jahre in die Zukunft denken. Wenn wir in der Kommunikation da Innovation im Tempo klassischer Agenturen betreiben würden, fiele das im Haus schnell unangenehm auf. Und wir probieren aus: Dieses Maker-Mindset hier bei KISKA gibt jedem die Möglichkeit einfach viel zu probieren, auch viel zu scheitern – und dann wieder zu probieren. In Kombination mit der Vielfältigkeit der Tätigkeiten und Kompetenzen ist das der perfekte Nährboden für Kreativität.

Wie nutzt ihr technologische Innovationen, ohne eure Haltung als Marke oder Beratung zu verlieren?

Der Holzfäller, der eine Motorsäge, statt der Axt benutzt, verliert ja auch nicht seine Haltung zum Job oder zum Wald. Soll heißen: Wir nutzen Tools, die uns helfen, schneller und manchmal besser ans Ziel zu kommen. Wir setzen Technologie ein, wenn sie der Idee hilft oder die Idee ist. Und wir lassen sie weg, wenn sie nur Lärm ist. Werkzeuge ändern sich. Kreativität bleibt Kreativität.

„Und so simpel es klingt: Die Grundlagen gut machen. Wer die Basics sauber beherrscht, bleibt zeitlos wirksam.“

Welche Rolle spielen gesellschaftliche und ökologische Aspekte in eurer Arbeit, und wie integriert ihr sie konkret?

Für uns beginnt das damit, zu verstehen, was Menschen wirklich wichtig ist – wieder über Research und Daten. Deshalb sind gesellschaftliche und ökologische Fragen kein white- oder green-washing Klimbim, sondern von Anfang an Teil des Briefings.

Foto © Rudi Schedl
Foto © Rudi Schedl

Welche aktuellen Entwicklungen im Marketing inspirieren oder irritieren euch, und wie geht ihr damit um?

Inspirierend ist, wenn Marken die aktuellen Herausforderungen nutzen, um sichtbarer zu werden, statt sich zurückzuziehen.
Irritierend ist, wenn jemand glaubt, eine interne Null-Budget-100%-AI Idee könne denselben emotionalen Effekt haben wie eine gut produzierte, von und mit Menschen gemachte Arbeit.

Woran macht ihr den Erfolg eurer Arbeit fest, abseits von Reichweite oder Umsatz?

Wenn sie etwas emotional auslöst bei Menschen. Und wenn sie nicht langweilt, nichts und niemandem schadet und nicht in der Tonne landet – im wörtlichen oder übertragenen Sinn. Wenn wir das schaffen, gibts Bier.

Wenn ihr in fünf Jahren auf diese Zeit zurückblickt, was hofft ihr, werdet ihr dann anders oder besser gemacht haben?

Wir werden uns denken: „Verdammt, auf diese Frage hätte man wahrscheinlich eine bessere Antwort gegeben haben können.“

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