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What's Next KUBRIK?

Wie arbeiten wir heute kreativ, strategisch und technologisch wirklich zusammen?
Bei KUBRIK dreht sich alles um mutige Marken, ganzheitliches Denken und die Verbindung von Exzellenz mit Wirkung. Im Interview sprechen sie über Haltung, nachhaltiges Wachstum und warum Agenturarbeit heute mehr denn je Verantwortung für Kultur und Gesellschaft trägt.

Stefan Häckel

Was unterscheidet euren Beratungsansatz von klassischen Agenturen, und warum ist das relevant? Wie sieht das in Realität aus?

Wir kombinieren drei Dinge: Strategien für Wachstum, kreative Exzellenz über Disziplinen und Touch Points hinweg und eine klare Governance in der Umsetzung. Weil gute Ideen allein nichts bringen, weil starke Strategien allein nichts bringen und weil gutes Stakeholder Management allein nichts bringt. Wir gehen bewusst weg von Disziplin- und Kanaldenke hin zu Klarheit und Konsequenz in diesen drei Dimensionen gleichzeitig. Wir wollen nicht nur Präsentationen liefern, sondern fundierte Entscheidungsgrundlagen.

Wie wĂĽrdet ihr euren Zugang zu Markenarbeit in einem Satz beschreiben, ohne Buzzwords?

Markenarbeit heißt für uns: die Potenziale eines Unternehmens so freizulegen, dass daraus Klarheit, Relevanz und Wachstum entsteht – strategisch, kreativ und konsequent umgesetzt. Nachgelagerter Satz: Wir glauben, dass eine starke Marke kein Versprechen ist, sondern ein System, das wirkt. Und dieses System entwickeln wir auf Basis unseres KUBRIK Growth Loops für unsere Kund:innen.

„Wir glauben, dass eine starke Marke kein Versprechen ist, sondern ein System, das wirkt.“

Gab es einen Moment, in dem euch klar wurde: So wie frĂĽher funktioniert das nicht mehr?

Ich bin seit 2007 in der Branche. Es gab viele solcher Momente: wenn Geschäftsmodelle nicht mehr funktionieren, wenn aus anfangs belächelten neuen Kanälen neue Disziplinen entstehen, wenn Wirtschaftskrisen echte Entscheidungen verlangen, wenn technologische Entwicklungen Unsicherheit verbreiten und so weiter. Für uns ist seit Beginn an klar: Wir müssen unsere Struktur immer wieder neu denken – inhaltlich, personell, wirtschaftlich. Das Jahr der Wirtschaftskrise, das meinen Start markiert hat, war die beste Schule, denn mir war von Anfang an klar: wer die Dinge so macht wie bisher, der entwickelt sich immer weniger, sondern verwaltet immer mehr.

Was beobachtet ihr gerade, in der Branche, bei euren Kundinnen und Kunden, bei euch selbst?

Ein wachsendes Bedürfnis nach Orientierung. Nach Substanz statt Schein. Nach Partnern, die nicht nur Kampagnen machen, sondern Verantwortung mittragen. Und gleichzeitig sehen wir eine gewisse Erschöpfung gegenüber Überkomplexität. Kunden wie Agenturen haben große Herausforderungen mit ihren To Dos, mit ihren Ressourcen, mit ihrem Recruiting, mit ihren Budgets. Das verändert unsere Rolle – wir sind oft nicht mehr Dienstleister, sondern Übersetzer, Möglichmacher, Sparringpartner. Gleichzeitig sind wir gefordert, uns selbst nicht nur als Arbeitgeber, sondern als Plattform für Wachstum und Entwicklung unserer Talents zu etablieren. Denn Karrieren sind heutzutage zunehmend fluid, Mitarbeiter:innenbindungen werden brüchiger. Wir leben Work From Anywhere, eine digitale wie persönliche Teamkultur und flexible Strukturen, die für uns nicht nur Anreize, sondern die Zukunft des Arbeitens sind.

Welche strategischen Prinzipien braucht es heute, damit Marken langfristig relevant bleiben?

Markenrelevanz entsteht heute nicht durch Lautstärke, sondern durch Struktur. Die entscheidenden Prinzipien sind dabei eine klare und belastbare Positionierung, die nicht jedes Jahr neu erfunden werden muss. Eine Architektur, die Strategie, Kreation und Umsetzung miteinander verbindet. Und der Wille, sich nicht nur nach außen klarer zu zeigen, sondern auch intern konsequent zu bleiben. Marken, die langfristig wirken wollen, brauchen einen inneren Kompass und einen klaren Rahmen für Entscheidungen: Was tun wir, was lassen wir? Was passt, was passt nicht? Deswegen sprechen wir bewusst von Entscheidungsarchitektur, weil Strategie ohne Alltagstauglichkeit nur ein PDF bleibt. Das haben wir alle schon zu oft erlebt. Nur wenn sich Positionierung, Kultur und Arbeitsweise gegenseitig verstärken, wird aus Marke ein Wachstumssystem. In der Realität heißt das oft: Mut zur Klarheit. Fokus auf das Wesentliche. Disziplin in der Priorisierung. Und ein Verständnis davon, dass Marke nicht der Job eines Teams ist, sondern eine kollektive Verantwortung. Genau deshalb arbeiten wir so eng wie möglich mit unseren Kund:innen an ihren realen Abläufen, an Schnittstellen und an Prozessen, um in Summe Markenarbeit zu leisten, die trag- und wachstumsfähig ist.

„Strategie ohne Alltagstauglichkeit bleibt ein PDF.“

Wie sieht für euch Zusammenarbeit auf Augenhöhe aus, mit Teams, mit Kundinnen und Kunden, mit Partnerinnen und Partnern?

Zusammenarbeit auf Augenhöhe bedeutet für uns, dass jede Seite echte Expertise einbringt und gemeinsam Großes entsteht oder manchmal einfach die beste Lösung auf eine Herausforderung. Aber noch wichtiger ist, dass jede Seite bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Für Entscheidungen. Für Prozesse. Für Ergebnisse. Wir glauben nicht an das Modell „Agentur liefert, Kunde segnet ab“ oder “Wenn’s erfolgreich ist, war’s die Agentur, wenn nicht lag’s am Kunden” – wir glauben an gemeinsames Denken, nötiges Hinterfragen und konsequentes Vorangehen und geteilte Erfolge. Gerade in komplexen Organisationen, wie wir sie oft begleiten, braucht es Partner, die Reibung aushalten, Strukturen verstehen und konstruktives Sparring liefern. Das kann manchmal anstrengend oder unbequem sein. Aber es ist der einzige Weg zu Lösungen, die nicht nur clever klingen oder kreativ gut sind, sondern auch wirken. Für uns findet Zusammenarbeit auf Augenhöhe dann statt, wenn alle bereit sind, ihre Perspektive zu hinterfragen, ohne ihre Haltung aufzugeben.

Gibt es Prinzipien, an denen ihr festhaltet, auch wenn sie unpraktisch oder unwirtschaftlich erscheinen?

Wir glauben an Freiheit, Verantwortung und gemeinsames Wachstum – nach innen wie nach außen. Wir glauben an flexibles, ortsunabhängiges und eigenverantwortliches Arbeiten. Und wir glauben, dass wir nicht immer die Richtigen sind. Wir sagen Nein zu Projekten, bei denen wir keine echte Wirkung entfalten können oder bei denen keine spürbare Ambition für Entwicklung dahintersteckt. Nicht jeder Auftrag passt zu unserer Expertise oder Haltung, wie auch wir nicht zu allen Kunden passen, aus genau denselben Gründen. Wir wählen bewusst bei Menschen, Mandaten und Entscheidungen. Ich war lange genug in einem globalen Netzwerk und in Strukturen mit großen Overheadkosten. Das lassen wir bewusst hinter uns und sind froh, nicht mehr um jeden Preis wachsen zu müssen, sondern mit jeder Entscheidung wachsen zu können.

Was braucht ihr intern, um richtig gute Arbeit zu machen, und was steht dem manchmal im Weg?

Gute Arbeit braucht bei uns drei Dinge: gemeinsame Werte, echtes Vertrauen und die Freiheit, sich einzubringen. Viele würden instinktiv “mehr Zeit” sagen. Das auch, aber als Agentur muss man immer mit der Zeit arbeiten, die man hat, nicht mit der, die man gern hätte. Darum bemühen wir uns aktiv um ein Umfeld, in dem Verantwortung nicht kontrolliert, sondern getragen wird. Wir wollen ein Safe Space sein, in dem Unterschiedlichkeit Platz hat und Exzellenz nicht durch Druck entsteht, sondern durch Haltung, Austausch, Expertise. Unser Modell „Work from Anywhere“ ist dabei kein Nice-to-have, sondern Ausdruck dieser Kultur. Es funktioniert, weil wir ein gemeinsames Verständnis darüber haben, wie wir arbeiten: explorativ, bestimmt und verantwortungsvoll. Gute Arbeit entsteht nicht im Office, sondern im Kopf, egal wo er gerade ist. Problematisch wird es für uns nur dann, wenn wir dieses gemeinsame Verständnis verlieren, sei es durch Eile, unklare Erwartungen oder fehlenden Austausch.

Wie fördert ihr Kreativität und Innovation innerhalb eures Teams?

Wir wollen unbedingt weg davon, dass Kreativität durch Geistesblitze unter Druck entsteht. Wir wollen hin zu Räumen, in denen Denken, Ausprobieren und Widerspruch erwünscht sind, auch wenn sie von einem anderen Team kommen. Wir verstehen Kreativität nicht als Stilfrage oder Elfenbeinturmdisziplin sondern als Fähigkeit, Dinge neu oder anders zu sehen, zu kombinieren und auf den Punkt zu bringen. Das gilt in der Gestaltung genauso wie in der Strategie, in der Umsetzung oder in der Struktur. Innovation wiederum ist für uns kein Ziel, sondern ein Zustand: Wir entwickeln unsere Teams und Skill Sets kontinuierlich weiter – mit unserer internen AI Academy, die Technologie und Kreativität im Agenturalltag aber auch im Kundenkontakt verschmilzt, und mit unserer Partnerschaft mit LOOP, auf die wir jederzeit zugreifen können. Was uns antreibt, ist nicht das Neue an sich, sondern das, was es möglich macht.

Wie nutzt ihr technologische Innovationen, ohne eure Haltung als Marke oder Beratung zu verlieren?

Wir integrieren Technologie dort, wo sie uns besser macht, nicht beliebiger. Unsere Haltung ist durchdacht und daher für uns nicht verhandelbar, aber unser Werkzeugkasten ist offen. KI ist für uns längst kein Hype mehr, sondern integraler Teil unserer Arbeit: in Strategie, Text, Design, Analyse. Mit unserer AI Kitchen bringen wir Technologie direkt in Workshops und Entwicklungssprints, mit unserer AI Academy bauen wir intern Kompetenz systematisch aus. Was wir dabei nie aus den Augen verlieren ist unser Grundsatz, dass man Haltung nicht durch Output ersetzen kann. Technologie hilft uns, präziser zu denken, schneller zu iterieren – aber sie nimmt uns nicht ab, wofür wir stehen.

„Wir wollen Marken nicht lauter machen – sondern klarer, mutiger und konsistenter.“

Welche Rolle spielen gesellschaftliche und ökologische Aspekte in eurer Arbeit, und wie integriert ihr sie konkret?

Wir sehen Marken als Plattformen, auf denen sich Wirtschaft, Gesellschaft und Technologie begegnen. Und auf denen Verantwortung keine Option ist, sondern eine Voraussetzung. Auch Punkte wie Nachhaltigkeit, Ethik oder Inklusion sind für uns keine Agendapunkte am Ende der Slides, sondern Ausgangspunkte jeder strategischen Diskussion. Wir produzieren Inhalte über unsere zertifizierte Inhouse-Green-Production, wir gestalten Zusammenarbeit divers und inklusiv und hinterfragen die Wirkung unserer Arbeit nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich. Unsere eigene Kultur ist dabei kein internes Nice-to-have, sondern das Fundament, auf dem solche Verantwortung überhaupt tragfähig wird. Das muss man als Partner auch leisten, denn nicht nur Marken können heute nicht mehr neutral sein, sondern auch Agenturen.

Welche aktuellen Entwicklungen im Marketing inspirieren oder irritieren euch, und wie geht ihr damit um?

Was uns inspiriert: dass Marken zunehmend als ganzheitliche Systeme gedacht werden. Vernetzt mit Culture, Technologie und gesellschaftlicher Entwicklung – innen wie nach auĂźen. Dass neue Plattformen und AI-Tools Kreativität beflĂĽgeln, nicht ersetzen. Und dass in vielen Unternehmen erkannt wird: Marke ist nicht nur Kommunikation, sondern strategisches Asset. Dass Kommunikation nicht mehr reicht, wenn die eigene Kultur, die Produkte und die Organisation nicht mitziehen. Da tut sich aktuell einiges sehr Positives auf Kundenseite, das ich sehr gut finde. Was uns gleichzeitig beschäftigt ist, dass Marketing es vielerorts noch nicht geschafft hat, sich wirklich von kurzfristigem Sales-Druck zu emanzipieren. Es fehlt oft die Möglichkeit, auf Wirkung ĂĽber Zeit statt auf Reaktion in Echtzeit zu setzen. Oder beides besser in Einklang bringen zu können. Idealerweise schafft Marketing den Spagat zwischen Relevanz im Jetzt und Substanz fĂĽr Morgen. Eine sehr schwierige Aufgabe.

Woran macht ihr den Erfolg eurer Arbeit fest, abseits von Reichweite oder Umsatz?

Daran, ob sich Klarheit und Zufriedenheit eingestellt hat in Entscheidungen, in Kommunikation, in der Zusammenarbeit, in der Wirkung des Outputs. Ob Marken durch unsere Arbeit fokussierter bis mutiger auftreten, konsistenter handeln und intern wie extern besser verstanden werden. Erfolg zeigt sich für uns nicht nur in Zahlen, sondern auch in Feedback, Selbstverständnis und Struktur. Aber auch darin, wenn ein Team mehr Stolz auf seine Marke und ihre Möglichkeiten empfindet. Für uns ist das der wahre Erfolg, der anschlussfähig ist.

Wenn ihr in fĂĽnf Jahren auf diese Zeit zurĂĽckblickt, was hofft ihr, werdet ihr dann anders oder besser gemacht haben?

Wir hoffen, dass wir früher und klarer Nein gesagt haben. Zu Projekten, die nicht zu uns passen. Zu Kompromissen, die uns verwässern. Und zu Gewohnheiten, die uns bremsen. Wir hoffen, dass wir in einer Zeit voller Lärm, Tempo und Unsicherheit den Mut, den Fokus und die Disziplin hatten, klar zu bleiben. Dass wir nicht schneller, sondern bewusster geworden sind. Dass wir unsere Haltung, Überzeugungen und Initiativen nicht geopfert, sondern geschärft haben. Wir wollen sagen können: Wir haben Marken geholfen, Relevanz nicht zu simulieren, sondern zu leben. Wir haben Technologie nicht genutzt, weil man es musste, sondern weil sie uns besser gemacht hat. Und wir haben unsere eigene Struktur immer wieder hinterfragt – nicht aus Unsicherheit, sondern weil Entwicklung Teil unserer DNA ist. Kurz gesagt wollen wir in fünf Jahren sagen können: Wir sind besser geworden, weil wir uns selbst treu geblieben sind.

Vielen Dank für das tolle Gespräch!

Alle Infos ĂĽber KUBRIK findet ihr hier.

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