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What's Next, LWND?

Wie wollen wir heute zusammenarbeiten? Diese Frage stand auch am Anfang von LWND – der Agentur von Melanie und Diego. Im Interview sprechen wir mit den beiden Gründer:innen über neue Erwartungen an kreative Zusammenarbeit, was „Customized Agency“ für sie bedeutet, warum der Begriff „Agentur“ ein Update braucht – und wie sie selbst mit Wandel umgehen.

Melanie & Diego

Liebe Melanie, lieber Diego, freut mich sehr, dass wir sprechen. Wir spüren ja alle: die Welt verändert sich extrem schnell und auch unsere Branche wird gerade gut umgekrempelt. Neue Konzepte entstehen gefühlt täglich, und auch so bei euch mit: LWND! Lasst uns mal gleich eintauchen:
Wie nehmt ihr die Veränderungen im Markt aktuell wahr – strukturell, atmosphärisch, kulturell? Was hat sich aus eurer Sicht am deutlichsten verschoben?

Diego: Was uns besonders aufgefallen ist: Keiner mag Agenturen. Weder die Leute, die dort arbeiten noch die Kund:innen, die sie beauftragen. Vor allem die Kund:innen fühlen sich nicht mehr verstanden. Das ist auch kein Wunder, denn schaut man etwas genauer hin, hören viele Agenturen ihren Kund:innen einfach nicht zu und präsentieren dann Lösungen, die zwar gut aussehen, oder kreativ sind, aber nicht das eigentliche Problem lösen. Das ist, wo wir ansetzen. Ich will das Bigger Picture verstehen. Da muss ich in erster Linie zuhören, und empathisch sein. Denn nur wenn man das Problem und das Business der Kund:innen wirklich versteht, kann man auch eine maßgeschneiderte Lösung dafür bringen. Bei uns passiert das in Form eines Customized Teams.

Melanie: Und das Team ist eben ein entscheidender Bestandteil. Die Kund:innen wollen ihr Team kennen, langfristig mit den gleichen Leuten zusammenarbeiten und gegenseitiges Vertrauen, Verständnis und Know-how aufbauen. Es muss möglich sein, transparent über Erwartungen, Herausforderungen und Ziele zu sprechen, denn nur so kann echte Zusammenarbeit auf Augenhöhe entstehen und die gemeinsame Arbeit langfristig erfolgreich sein.

Was erwarten Kund:innen heute von kreativen Partnern, was vor ein paar Jahren noch undenkbar war? Gibt es neue BedĂĽrfnisse, neue Reibungspunkte, neue Arten der Zusammenarbeit?

Diego: Schauen wir kurz in die Vergangenheit zurück: Kund:innen beauftragen sechs verschiedene Agenturen, die meistens nur zusammenarbeiten, weil sie müssen und nicht, weil sie wollen. Das funktioniert nicht. Der nächste Versuch dem entgegenzuwirken war, dass Kund:innen im Rahmen von Pitches nach Customized Agencies gesucht oder Bietergemeinschaften forciert haben. Auch das mit mäßigem Erfolg.

Melanie: Klar, das fĂĽhrt oft zu Reibungen: einerseits, weil es fĂĽr die Kund:innen schwierig ist so viele Agenturen zu handeln und alle zu alignen und andererseits, weil es fĂĽr die Agenturen schwierig ist, effiziente Prozesse der Zusammenarbeit zu finden. Und was man natĂĽrlich auch nicht vergessen darf, ist das Thema shared Credits, das ebenso zu Reibereien fĂĽhrt.

Diego: Wir machen das anders. Wir haben die Leute bei uns und fix angestellt. Da bedeutet wir stellen Customized Teams aus Spezialist:innen verschiedenster Disziplinen zusammen, die es gewohnt sind, tagtäglich miteinander zu arbeiten und gemeinsam an einem Tisch zu sitzen. Wenn ein Kunde einen Social Spezialisten braucht, bekommt er einen Social Spezalisten, wenn er eine Plakate-Kampagne machen will, bekommt er einen Art Director mit Klassik-Background und so weiter. Eben Customized Agency – nur besser.

„Keiner mag Agenturen. Weder die Leute, die dort arbeiten noch die Kund:innen, die sie beauftragen.“

Was bedeutet der Begriff „Agentur“ eigentlich noch und braucht es ihn überhaupt noch?

Diego: Das Problem ist nicht der Begriff „Agentur“ per se – der macht schon, was er soll. Das Problem ist, was mit dem Begriff „Agentur“ verbunden wird. Und das müssen wir ändern. Vor allem dann, wenn wir mehr talentierte Leute in die Branche bekommen wollen.

Melanie: Viele sind lieber selbstständig als Freelancer, weil keiner Bock hat in einer Agentur zu arbeiten. Dem wollen wir entgegenwirken, indem wir einen Ort schaffen, wo man gerne arbeitet, einem auf Augenhöhe begegnet wird, frei von Allüren, All-In und 60-Stunden-Woche.

Diego: Daher rührt auch unser Name: Wir finden, die Branche wäre ein besserer Ort, wenn alle ein bisserl mehr leiwand miteinander wären. Wir werden’s wohl nicht alleine ändern können, aber irgendeiner muss den Anfang machen.

 

Wie verändert KI eure Arbeit konkret und wie verändert sie die Erwartungshaltung von außen?

Diego: Haha. Die KI macht in erster Linie Juniors arbeitslos, die Stockbilder suchen oder SEO Texte schreiben sollen. Von denen gibt es aber eh zu wenige, die in die Branche wollen. Spaß beiseite: Ich glaube nicht, dass die KI uns arbeitslos macht, im Gegenteil: Sie legt uns Kreativen Werkzeuge in die Hand, die man sich vor 10 Jahren nicht mal hätte erträumen können. Unser Job verändert sich dadurch selbstverständlich und es liegt an uns ebendiese Werkzeuge entsprechend einzusetzen.

Melanie: KI kann Tempo machen, Optionen generieren, auch mal Routineaufgaben erleichtern. Was dadurch von Kundenseite steigt, ist der Druck, in möglichst kurzer Zeit Ergebnisse präsentieren zu können. Da müssen wir als Agenturen konstant Aufklärungsarbeit betreiben und klarmachen, wo und wie KI im Einsatz Sinn macht und wann sie an ihre Grenzen stößt.

„Wir finden die Branche wäre ein besserer Ort, wenn alle ein bisserl mehr leiwand miteinander wären.“

Was kann eurer Meinung nach nicht automatisiert werden?

Diego: Das Gespür für Kreation und den Mut, die richtige Entscheidung zu treffen, wird KI nicht ersetzen können.

Melanie: Empathie und Intuition. Der Moment, in dem ein Berater in einem Gespräch das Richtige sagt – weil er oder sie gespürt hat, was jetzt gebraucht wird. Dieses Fingerspitzengefühl kann man nicht ausrechnen – das ist etwas Menschliches und wird auch immer so bleiben.

Was macht euch Hoffnung?

Diego: Menschen, die sich trauen, wirklich Mensch zu sein – mit Ecken und Kanten, Fehlern und Schwächen, aber auch dem Mut, Dinge anders zu machen.

Melanie: Und unser eigenes Team. Wir haben LWND gegründet, weil wir daran glauben, dass die Branche ein besserer Ort ist, wenn alle ein bisserl mehr leiwand miteinander sind – an das glauben wir und daran arbeiten wir jeden Tag, das gibt uns Hoffnung.

Wie geht ihr persönlich mit diesem permanenten Wandel um? Was hilft euch, klar zu bleiben als Menschen, nicht nur als Unternehmer:innen?

Melanie: Ich seh’s als große Chance. Sich selbst, seine Herangehensweisen und Ansichten regelmäßig zu hinterfragen und anzupassen. Das Wichtigste auf dem Weg ist, dass man sich selbst treu bleibt und den Spaß an der Arbeit nicht verliert. Am Ende des Tages zählt für mich, dass ich mich am Abend guten Gewissens in den Spiegel schauen kann.

Diego: Ich habe vor einiger Zeit aufgehört nach den richtigen Antworten auf die Fragen anderer zu suchen und mich stattdessen darauf konzentriert, was die richtige Antwort fĂĽr mich selbst ist. Auf die Art und Weise ist zwar nicht gewährleistet, dass man menschlich, wie beruflich, mit allen zusammenkommt – aber dort wo es dann funkt, läufts dafĂĽr richtig leiwand.

Vielen Dank für das tolle Gespräch!

Alle Infos zu LWND findet ihr hier.

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