Good at Kolumne:
Katharina Maun

Katharina Maun ist GrĂŒnderin und CCO der Agentur DODO. Mit dieser verhilft sie Marken, NGOs und Unternehmen zur passenden Marketing- und Kommunikationsstrategie. In unserer Kolumne gibt sie uns einen interessanten Einblick in ihre Gedankenwelt!

Katharina Maun

katharina-haun-portrait

„Der Raum, den du dir schaffst, wenn du Grenzen nach außen setzt, ist dein Raum fĂŒr deine Freiheit.“

Baby, sag JA zu mir. Exploring the Art of saying No.

Ohne mich selbst zu loben, ich war mein Leben lang vermutlich eine tolle Mitarbeiterin und Kollegin. Warum? Ich kannte keine Grenzen. Ich war eine notorische Ja-Sagerin. „Kannst du das noch ĂŒbernehmen?“ – „Klar.“ …  „Geht sich das auch noch aus bei dir?“ – „Ok.“ … „Der Kunde hat angerufen, er braucht’s nun doch schon 2 Wochen frĂŒher als gebrieft.“ – „Puh, ok.“. Mein stĂ€rkstes Nein war maximal ein kraftloses Ja. Ich hab‘ einfach nicht drĂŒber nachgedacht, es kam wie automatisch ĂŒber meine Lippen. Auch wenn alles in mir Nein gebrĂŒllt hat, sagte ich Ja.

Warum zur Hölle habe ich nie gelernt Grenzen zu setzen und Nein zu sagen?

Google hat hier ziemlich gescheite Antworten. Und davon echt viele. Ich bin wohl nicht die Einzige, die stĂ€ndig allen Menschen erlaubt, ihre Grenzen niederzurennen. Und um ehrlich zu sein, ich kann ihnen gar nicht böse sein. Ich hab‘ ihnen ja auch noch mit einem LĂ€cheln die TĂŒre geöffnet und sie hereingebeten. „Lasst die Schuhe ruhig an, das macht nix.“

Aber zurĂŒck zu Google: hier steht, dass man wohl Angst hat vor einem klaren Stopp. Angst vor Ablehnung, einem Konflikt oder davor andere zu enttĂ€uschen. Well done, Google. Ich hatte immer Angst, es nicht zu bringen. Nicht zu performen. Fun Fact: Meine schĂ€rfste Kritikerin war allerdings immer nur ich selbst.

Ich wollte mich beweisen. Wollte zeigen, dass ich dem Àrgsten Stress standhalte. Und das habe ich. Jahrelang. Mit Erfolg, tollen Projekten, tollen Preisen, tollen Jobangeboten.

Doch dann kam jemand in mein Leben, der mich lehrte, NEIN zu sagen. Der mich in die Knie zwang und mich komplett vor mir selbst bloßstellte. Ich konnte nicht mehr kaschieren, nicht mehr nĂ€chtens kompensieren, nicht mit 2 Litern Red Bull die letzten Kraftreserven mobilisieren. Dieser jemand ist seither mein stĂ€ndiger Begleiter. Mein strenger Blick, wenn ich wieder zu wenig auf mich schaue. Meine laute Stimme, die NEIN sagt, wenn es mir die Sprache verschlĂ€gt. Meine liebevolle Umarmung, wenn ich schwach bin. Und mein „Du kannst alles schaffen!“, wenn ich an mir zweifle.

Dieser jemand ist meine Krebserkrankung und sie hat mich zweimal beinahe mein Leben gekostet. Heute bin ich zum GlĂŒck dank toller Ärztinnen und Ärzte gesund.

 

Doch zurĂŒck zu den Grenzen …

Muss man jetzt eigentlich Grenzen setzen? Und warum soll das ĂŒberhaupt gut sein?

Auch hier hat Google eine Antwort fĂŒr mich: MĂŒssen tut man gar nicht. Aber man kann. Und der Raum, den du dir schaffst, wenn du Grenzen nach außen setzt, ist dein Raum fĂŒr deine Freiheit, dein Wohlbefinden. Dort wo du sein darfst, Kraft tankst und wo dich keiner stört.

Klingt verlockend. Aber wie geht das nun? Man kann ja keinen Gartenzaun um sich aufstellen.

Let me help you out:

Übe Nein sagen.

Nur nein. Sage nicht:

Nein, weil …

Nein, aber …

Vielleicht spÀter.

Gerade nicht.

Keine Zeit.

Und danach ganz wichtig: standhalten. Und: sich nicht schlecht, schuldig, ungenĂŒgend (insert any bad feeling here) fĂŒhlen. Puh … frĂŒher wĂ€re ich schon innerlich gestorben beim Gedanken daran.

Und wenn’s mit den Worten nicht so leicht geht, probier’s mal damit – sieht komisch aus, fĂŒhlt sich aber mega an.  

Zum Schluss ein kleiner Ausblick, wenn’s dann klappt mit dem Nein sagen. Das Tolle ist, dass man ganz klare Entscheidungen trifft. Ein Ja ist dann auch ein echtes Ja. Eines, wo man dann mit Elan, Freude und Energie reingeht. Und wo dann Kraft da ist fĂŒr KreativitĂ€t, fĂŒr’s Anpacken, fĂŒr’s Durchpowern. Und dieses GefĂŒhl fĂŒhlt sich ca. so an wie 10 Sonnen, die dir aus dem Popo scheinen. Echt jetzt.

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